Um 4,4 Prozent

Zahl der verletzten Kinder bei Unfällen gestiegen

Österreich
04.09.2015 08:18
Alle drei Minuten wird in Österreich ein Kind Opfer eines Unfalls, etwa alle zwei bis drei Wochen stirbt dabei eines. Damit gehören Unfälle zu den höchsten Gesundheitsrisiken für Kinder. Im Vorjahr wurden in Österreich laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) 167.000 Kinder bei Unfällen verletzt, um 4,4 Prozent mehr als noch 2013. 21 Kinder starben. Der Großteil der Unfälle passierte zu Hause und in der Freizeit.

In Wien gab es eine Steigerung der Unfälle von Kindern unter 15 Jahren um knapp sechs Prozent. Bei 26.100 Unfällen wurden Kinder verletzt. "Durch einfache Präventionsmaßnahmen wäre eine österreichweite Reduktion von bis zu 100.000 Kinderunfällen jährlich durchaus vorstellbar", sagte Othmar Thann, der Direktor des KFV. "Volle Aufmerksamkeit - Null Unfälle!" lautet daher das Motto der Initiative "Vision Zero", die vom Extremsportler Hannes Arch unterstützt wird.

"Keine Kompromisse bei Sicherheit"
"Wenn es um das Leben von Kindern geht, darf es keine Kompromisse bei der Sicherheit geben", sagte Arch, der sich selbst als "sehr vorsichtigen Menschen" bezeichnet. Dennoch sollten Kinder nicht in Watte gepackt werden. "Die Welt zu erkunden und Gefahren dabei selber auszuloten, ist für Kinder wichtig und essenziell. Es liegt aber an uns Erwachsenen, Kindern ein sicheres Lebensumfeld dafür zu schaffen und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie mit Risiken richtig umgehen lernen können", so der "Air Racer".

Laut einer KFV-Studie sehen Eltern Gefahren meist zuerst im Straßenverkehr, das eigene Zuhause gilt als Ort der Sicherheit. Doch die Realität zeichnet ein anderes Bild: Nur zwei Prozent der Kinderunfälle betreffen den Straßenverkehr, 73 Prozent der Unfälle passieren zu Hause und in der Freizeit (etwa 123.000 verletzte Kinder unter 15 Jahren im Jahr 2014). Mehr als 20 Prozent ereignen sich in der Schule und beim Schulsport, die meisten Unfälle sind Stürze.

"Stärkung des elterlichen Risikobewusstseins"
Viele dieser Unfälle passieren in einem Bereich, auf den Eltern einen direkten Einfluss haben: in der Wohnung. "Durch die Stärkung des elterlichen Risikobewusstseins sowie einfache Sicherheitsmaßnahmen lassen sich Haushalte im Handumdrehen kindersicher gestalten und Unfälle vermeiden. Besonders tragisch sind Unfälle - wie zum Beispiel die regelmäßig wiederkehrenden tödlichen Fensterstürze -, die durch entsprechende Maßnahmen vermeidbar wären", sagte Thann.

So sollten beispielsweise Fenster immer mit Sperren versehen sein. Auch die konsequente Verwendung von passenden Kindersitzen und das stetige Anschnallen der Kinder in Fahrzeugen sowie das Tragen entsprechender Schutzausrüstung beim Sport wie etwa ein Radhelm helfen, schwere Unfälle zu vermeiden.

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