"Extrem aufwendig"

Erster Kunstherzpatient erhielt echtes Organ

Österreich
03.09.2015 09:22
Die Ärzte der Innsbrucker Universitätsklinik melden eine erfolgreiche Transplantation, durchgeführt am ersten Kunstherzpatienten Österreichs. 303 Tage nachdem dem 55-Jährigen im September des Vorjahres ein Kunstherz zur Überbrückung implantiert worden war, erhielt er nun ein neues, echtes Herz sowie eine neue Niere.

Im Herbst 2014 wurde an der Innsbrucker Klinik erstmalig ein "Total Artificial Heart" eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Herzunterstützungssystemen, die das vorhandene Herz entlasten, sei in diesem Fall das erkrankte Herz komplett entfernt und durch das Kunstherz ersetzt worden.

Zu diesem Zeitpunkt sei der Eingriff die einzige Überlebenschance für den Patienten gewesen. Ein anderes System habe nicht eingesetzt werden können und eine Transplantation sei damals aufgrund von Begleiterkrankungen nicht möglich gewesen. Dank des "Total Artificial Heart" habe der Patient seine Begleiterkrankungen auskurieren, relativ unabhängig mobil sein und die Wartezeit auf ein Spenderorgan überbrücken können.

"Extrem aufwendiger Eingriff in mehreren Etappen"
Im Juli sei nun das Kunstherz in einer 22-stündigen Operation von einem Team aus Herzchirurgie, Transplantationschirurgie und Kardioanästhesie entfernt und ein Spenderherz sowie eine neue Niere erfolgreich transplantiert worden. "Der extrem aufwendige Eingriff lief in mehreren Etappen ab. Zuerst wurde über einige Stunden das Kunstherz freipräpariert und explantiert, danach das Herz und schließlich die Niere transplantiert", so der behandelnde Herzchirurg Herwig Antretter. Für alle Beteiligten sei dies eine "außergewöhnlich komplexe Operation" gewesen, die nur durch perfekte Zusammenarbeit von Herzchirurgie, Transplantationschirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin möglich sei.

Patient erholt sich
"Dem Patienten geht es nun, nach siebenwöchigem Aufenthalt auf der Transplantationschirurgischen Intensivstation, den Umständen entsprechend gut. Er wird in der Observationsstation mobilisiert und erholt sich sukzessive vom aufwendigen Eingriff", berichtete Stephan Eschertzhuber, Anästhesist und Leiter der Transplantationschirurgischen Intensivstation.

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