"Unsere Eltern haben nach dem Zweiten Weltkrieg selber Flüchtlinge aufgenommen, so war es keine Frage, dass wir jetzt auch helfen", sagt Frieda Nagl.
Seit rund drei Wochen beherbergt sie im Haus der Schwester neben ihrem Gasthof Alpenrose fünf Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak. "Der jüngste ist 18, die anderen so zwischen 25 und 35 - nachdem unser Bürgermeister fünf Plätze angeboten hatte, waren sie zwei Tage später auch schon da. Ich glaub', aus Traiskirchen", sagt die resolute Frieda, die auch aufkeimende Skepsis bei Anrainern schnell im Griff hatte.
"Augen haben vor Freude gesprüht"
"Wir sind gegen rassistische Übergriffe auch in Worten", ist ihre Meinung. Thema Verständigung? "Einer kann Englisch, am Anfang war die Kommunikation fürs Essen schon eigenartig. Ich habe gewusst, dass Schweinefleisch tabu ist, so habe ich 'Muh' gesagt. Das wollten sie, aber auf 1600 Metern in Kolm-Saigurn war kein Rindfleisch da." Daraufhin gackerte Frieda den Fremden etwas im Geflügelstil vor - und dann freuten sich alle über Salatteller mit Putenstreifen.
Am Mittwoch war Brotbacken angesagt - und da kann die flotte Frieda ein besonderes Stimmungshoch bei den Asylanwärtern verbuchen. "Wir haben demnächst die Brotback-WM bei uns im Ort, und da können sie mit ihren Rezepten als Legionärsteam mitmachen. Da haben ihre Augen vor Freude gesprüht."
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