"Ricki - Wie Familie so ist" erzählt amüsant, wenn auch recht konventionell und vorhersehbar. Dennoch ist der Film sehenswert - dank Streep, die als Gitarristin und Sängerin eine tolle Performance liefert, an der Seite von Rock-Veteran Rick Springfield und ihrer Coverband Ricki and the Flash. Und dank Mamie Gummer, die im Film wie im wahren Leben Streeps Tochter ist.
Eines Tages platzt Ricki überraschend ins beschauliche Vorstadt-Leben ihrer Familie. Die Söhne Adam und Josh wollen von ihr nichts wissen. "Oh mein Gott, sie spielt Mami, hat jemand 'ne Kamera?" kommentiert Adam Rickis Versuche, ein Familiengefühl aufzubauen. Für ihn ist Maureen die Mutter, gespielt von der vielfach ausgezeichneten Sängerin und Schauspielerin Audra McDonald. Sie ist die fürsorgliche Frau an der Seite von Rickis Ex-Mann Pete (Kevin Kline - "Die Lincoln Verschwörung") und fühlt sich von Ricki an den Rand gedrängt. Ein Zickenkrieg beginnt. Maureen: "Wer glaubst du hat die ganzen Jahre diesen Mami-Kram gemacht?". Ricki: "Du hast mir meine Kinder entfremdet!".
Auf totale Ablehnung stößt Ricki bei ihrer Tochter (Mamie Gummer, "Side Effects"). Julie steckt in einer tiefen Depression, seit ihr Mann sie jäh verlassen hat. Rickis unbeholfene Versuche, ihr beizustehen, weist sie brüsk zurück. Unvergessen die Jahre, als sich das Mädchen nach der Mutter sehnte und immer wieder enttäuscht wurde. So entsteht eine Dynamik aus Wut und Trotz, aus Liebe und Ablehnung, wie sie so typisch für Mütter und Töchter ist.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Wow, sieht die hammermäßig aus, so denkt man beim Anblick einer in Leder gehüllten Meryl Streep und streicht das Adjektiv alternd vor Rocklady gleich wieder weg. Regisseur Jonathan Demme eine recht versöhnliche Clanzusammenführung auf zahlreiche ins Ohr gehende Musikeinlagen, setzt auf Dialogwitz und schräge Komik und lässt seinen reifen Star an der langen Leine. Mamma mia, Meryl rocks. Aber echt. Souveränität nach Noten.
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