Wattentalstraße

“Wir verdienen seit mehreren Wochen kein Geld”

Tirol
01.09.2015 09:49
Seit einem Hangrutsch im Bereich Eggenwälder Ende Mai muss die Wattentalstraße immer wieder gesperrt werden. Schon die Jahre zuvor gab es viele Straßensperren, die teilweise mehrere Tage anhielten. Die Anrainer – allen voran die Inhaber des Berggasthofes Hanneburger – haben dadurch mit schweren Auswirkungen zu kämpfen. Die Gemeinde Wattenberg reagiert gelassen.

„Für uns ist die Situation nicht tragbar, da wir von dieser Straße abhängig sind. Ist sie nicht befahrbar, heißt das automatisch, dass auch unser Gasthof zu hat", erklärt Seniorchef Wolfgang Daum gegenüber der "Krone". Und das wirkt sich natürlich finanziell aus. "Weder Busse noch private Gäste können die gesperrte Straße passieren. Seit Monaten verdienen wir so gut wie keinen Cent und das alles nur, weil nichts Produktives getan wird. Wir werden von der Gemeinde absolut im Stich gelassen – einzig von der Wirtschaftskammer erhalten wir regelmäßig einen niedrigen, vierstelligen Betrag als Entschädigung", ärgert sich Daum.

Ausweichroute in schlechtem Zustand

Auch die Umfahrungsstraße, die im Fall einer Straßensperre benützbar ist, ist keine optimale Lösung. "Sie ist in einem miserablen Zustand. Und es handelt sich um eine Verbotsstraße. Nur Berechtigte dürften sie eigentlich benützen", verdeutlicht der Wirt. Vor allem während der Schwammerl-Zeit sammeln sich jedoch nahezu täglich viele Autos am Straßenrand. "Einheimische und Gäste stellen ihren Wagen verbotenerweise ab und blockieren die Ausweichstellen. Wir benötigen fast doppelt so lang für eine Strecke, das ist ärgerlich", fügt Hüttenbesitzer Reinhard Rovara hinzu.

"Geben unser Bestes"

Der Gemeinde Wattenberg sind diese Beschwerden bekannt. "Ich weiß, dass es für die Anrainer schwer ist. Aber wir müssen auch auf die Sicherheit schauen. Wir arbeiten an Lösungen und die Bergwacht kontrolliert die Schwammerl-Sucher", so Bürgermeister Franz Schmadl. Ende Juni wurde eine Ampelanlage installiert, die über die Hangvermessung automatisch gesteuert wird. "Dadurch soll weitere Gefahr gebannt werden", sagt Schmadl und ergänzt: "Jeder hat die Ampelsignale zu befolgen, außer Einsatzfahrzeuge vom Bundesheer. Für Notfälle besitzen sie einen Schlüssel vom Schranken."

Auffangbecken für 2016

Außerdem ist ein Auffangbecken geplant. Mit dem Bau wurde bereits begonnen, die endgültige Fertigstellung ist für Anfang 2016 geplant. "Die Wattentalstraße soll dadurch wieder normal befahrbar sein. Auch die finanzielle Situation vom Gasthof Hanneburger sollte sich dann wieder erholen", hofft Schmadl.

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