Lediglich sechs Afghanen hätten einen Asylantrag gestellt, sagte Polizeisprecher Maierhofer Dienstagfrüh. Der Rest sei bereits in Zügen Richtung Salzburg und Deutschland weitergereist. Anfänglich hatte die Polizei von 2000 ankommenden Migranten gesprochen, ihre Angaben dann aber aktualisiert. Ob der Anstrom der Flüchtlinge auch am Dienstag anhält, ist derzeit unklar, weil die ungarische Polizei am frühen Dienstag den Budapester Ostbahnhof absperrte und der Bahnverkehr eingestellt wurde.
Salzburger Bahnhof ebenfalls Übernachtungsquartier
Auch in Salzburg hielten sich in der Nacht auf Dienstag 1500 bis 2000 Asylwerber auf dem Hauptbahnhof auf. Inzwischen seien aber auch von hier alle nach Deutschland weitergereist, sagte Polizeisprecherin Valerie Hillebrand am Dienstagvormittag. Gröbere Zwischenfälle hat es ihren Angaben zufolge keine gegeben, nur ein kleines Gedränge, als der erste Zug am Morgen in den Bahnhof einfuhr. Die Menschen wurden vom Roten Kreuz und anderen Organisationen betreut.
"Versuch, Migranten zu filtern, offensichtlich aufgegeben"
Die Polizei verhielt sich nach Ansicht von Caritas-Leiter Bodmann "zurückhaltend". Eine "lückenlose" Kontrolle sei derzeit nicht möglich, hatte bereits Polizeisprecher Roman Hahslinger zuvor erklärt. "Österreich gibt den Versuch, Migranten zu filtern, offensichtlich auf", kommentierte die Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte es Ungarn am Montag aufgegeben, Flüchtlinge an der Ausreise zu hindern. Bundeskanzler Werner Faymann kritisierte dafür den ungarischen Regierungschef Viktor Orban im ORF-"Sommergespräch" am Montagabend scharf.
Caritas und Private versorgten Flüchtlinge
Die Caritas versorgte die kurzzeitig in Österreich gestrandeten Flüchtlinge mit Lebensmitteln. So wurden zwei mobile Suppenbusse bereitgestellt. Viele Privatpersonen spendeten außerdem Hygieneartikel. Bodmann zeigte sich vom "unheimlichen Engagement" der Bevölkerung erfreut. Durch die Solidarität und Hilfsbereitschaft sei ein "deutliches Zeichen" gesetzt worden. Die Zusammenarbeit zwischen Caritas, ÖBB und Zivilgesellschaft habe demnach einwandfrei funktioniert.
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