Es sei eigentlich "zu grauenhaft, an das Todesleiden und Sterben dieser 71 Flüchtlinge in einem Kühlwagen für Fleischtransport" zu denken, sagte der Kardinal zu dem am vergangenen Donnerstag entdeckten Flüchtlingsdrama auf der Ostautobahn (A4) im Burgenland. Das Gedenken sei aber notwendig: "Sie alle, die gestorben sind, um die wir trauern, sind unsere Geschwister, einfach Mitmenschen."
Der Kardinal rief erneut zu mehr Hilfe für Flüchtlinge auf, zugleich mahnte er auch mehr europäische Solidarität bei der Versorgung und Integration der Flüchtlinge ein. Diese seien "Menschen die einfach überleben und leben wollen, wie wir alle".
"Müssen uns der Herausforderung stellen"
Es sei endlich an der Zeit, "aus der Starre zu erwachen und uns entschieden der wohl größten humanitären Herausforderung Europas in den letzten Jahrzehnten zu stellen", sagte Schönborn. Das gehe nur gemeinsam, im Zusammenspiel von Staaten, Gemeinden und Religionsgemeinschaften. "Wir dürfen zugeben, dass es schwierig ist. Wir dürfen Ängste und Sorgen benennen. Aber Wegschauen geht nicht mehr", betonte der Kardinal.
Gemeinsam mit Schönborn zelebrierten unter anderem Militärbischof Werner Freistetter und Weihbischof Franz Scharl den Gottesdienst. Fast die gesamte Bundesregierung, angeführt von Kanzler Werner Faymann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, war in den Stephansdom gekommen. U.a. nahmen auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Außenminister Sebastian Kurz, Nationalratspräsidentin Doris Bures, Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Fuat Sanac, an dem Gedenken teil.
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