Aufregung in Obertauern: "Donnerstag, um zehn Minuten vor 12 Uhr habe ich den Anruf des Landeshauptmannes bekommen", so Johann Habersatter, Bürgermeister von Untertauern. Er fühlt sich überfahren, wie viele Ortschefs, die sich als Opfer der chaotischen Flüchtlingspolitik sehen: "Wie soll das gehen? Hier gibt es keine Infrastruktur, keine Geschäfte, wo du etwas kaufen kannst, wie haben keinen Polizei-Posten im Ort." Elisabeth Krings, Hotelierin in Obertauern (fast 2.000 m hoch), postet auf facebook: "Was soll das, 80 Flüchtlinge in unserem Ort?"
Freitag gab es erste Gespräche mit dem Roten Kreuz, es soll das Haus mit vier Mitarbeitern betreuen. Kolportierte Verpflegungskosten am Tag: Pro Flüchtling gerade einmal 6,50 Euro! "Die Rechnung soll mir einmal einer erklären", so Bürgermeister Habersatter.
"Es wird jeden Tag ärger"
Der Bürgermeister ist stinksauer auf den Landeshauptmann: "Er hat mich am Telefon zusammengeputzt wie einen Lehrbuben: Er sei sehr erzürnt darüber, wie ich die Bevölkerung informiert habe." Für Habersatter bleibt die Aktion "ein Wahnsinn": "Wie war das mit der Quote? Ich sehe nicht ein, wieso ich als Bürgermeister das Versagen unserer Politiker in der Flüchtlingsfrage ausbaden soll." Habersatter weiter: "Wenn ich sehe, wie dramatisch sich die Flüchtlingslage in einem Jahr entwickelt hat, dann graut mir vor der Zukunft. Es wird jeden Tag ärger."
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