Grazer Ärztin warnt

Magerwahn im Internet: Sorge um junge Steirer

Steiermark
21.08.2015 21:28
Die Zeiten, in denen ein flacher Bauch für einen perfekten Körper gereicht hat, sind vorbei. Immer wieder - und immer schneller - tauchen neue Schönheitsideale und Figuren-Wettbewerbe auf Social-Media-Plattformen auf. Jetzt warnt eine Expertin des LKH Graz vor den Folgen dieser dubiosen "Beauty-Challenges".

Sie stapeln Münzen auf ihren Schlüsselbeinen, versuchen verzweifelt eine Lücke zwischen ihren Oberschenkeln herbeizuhungern - und testen nun mit merkwürdigen Verrenkungen ihr Abnehmpotenzial: Junge Internet-Nutzer haben immer wieder neue Ideen, um mit irren Tests ihre Schlankheit zu präsentieren.

Gefährlicher Trugschluss
Derzeit ist die sogenannte "Bellybutton Challenge" in aller Munde. Bei dem Trend, der sich von Twitter-Pendant "Weibo" aus dem Osten weiterverbreitet hat, versuchen vornehmlich junge Mädchen mit einer Hand über den Rücken bis zu ihren Bauchnabeln zu fassen - eine merkwürdige Verrenkung, mit der festgestellt werden soll, ob man "zu dick" ist. Das sei laut Dr. Marguerite Dunitz-Scheer von der Grazer Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde jedoch ein gefährlicher Trugschluss: "Diese Bellybutton Challenge hat viel mehr mit der Anatomie, Fitness und Gelenkigkeit eines Menschen zu tun als mit dessen Gewicht."

Meisten Magersuchtsfälle ab Ende September
Und: "Heranwachsende, die unter einem BMI von 18 bis 19 ans Abnehmen denken, sollten dringend über Magersucht aufgeklärt werden", rät die Ärztin, die ab Ende September und Anfang Oktober die meisten Magersuchtsfälle behandelt: "Über die Ferien hatten viele Zeit, sich mit den angeblichen Mängeln ihres Körpers auseinanderzusetzen, exzessiv Sport zu treiben und zu hungern." Spätestens in den ersten Schulwochen schlagen Lehrer und Kollegen Alarm - zum Glück, denn Dunitz-Scheer unterstreicht: "Kein Figuren-Trend ist es wert, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen!"

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