Gezielte Tweets

IS-Propaganda: Henker im Westen, Samariter daheim

Web
21.08.2015 08:45
Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat setzen auf soziale Medien wie Twitter und Facebook, um Anhänger zu mobilisieren und Gegner zu verängstigen. Wie unterschiedlich die Propaganda-Tweets der Terroristen - je nach gewünschtem Effekt - sind, zeigt ein Blick auf die aktuellen Twitter-Aktivitäten des IS.

Enthauptungen mit der Machete, barbarische Morde, Versklavung gefangener Frauen: Hierzulande kennt man die Terroristen des IS vor allem als menschenverachtende Barbaren, in deren mittelalterlichem Weltbild kein Platz für andere Ideen als die ihren ist.

Die Bevölkerung in den eroberten Gebieten Syriens und des Irak kennt aber noch einen anderen IS: den, der ein offenes Ohr für die Anliegen der Bevölkerung hat, beim Straßenbau hilft, Kleider spendet, Essen verteilt - und beim Wiederaufbau hilft.

Henker im Ausland, Samariter daheim
Wie kann es sein, dass in verschiedenen Regionen der Welt ein so unterschiedliches Bild der Terrormiliz entsteht? Die Antwort: Die Dschihadisten verstehen es virtuos, über die sozialen Medien genau jene Imagepflege zu betreiben, die sie gerade brauchen. Henker im Ausland, Samariter daheim.

Wirft man einen Blick auf den Twitter-Account Terrormonitor.org, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Propaganda des IS zu protokollieren, fällt das besonders stark auf. Da reihen sich Bilder gekreuzigter Andersgläubiger an Aufnahmen von Blumen in IS-Gärten, Blutlachen an Kleiderspenden.

Jeder Region ihre Propaganda
Die Intention ist klar: blutige Tweets, um im Ausland Angst und Schrecken zu säen und Kämpfer anzuheuern, bei denen diese Art der Propaganda wirkt. Tweets, in denen sich die IS-Kämpfer als Samariter inszenieren, um die Bevölkerung in den eroberten Gebieten zu beschwichtigen und für sich zu gewinnen.

Wie IS-Propaganda in besetzten Gebieten aussieht, sehen Sie hier:

Wir könnten Ihnen an dieser Stelle nun die Tweets zeigen, mit denen der IS im Ausland Angst und Schrecken verbreitet. Aber erstens sind die IS-Gräueltaten spätestens seit der Verbrennung des jordanischen Kampfpiloten Muath al-Kasaesbeh bei lebendigem Leib hinlänglich bekannt. Zweitens sind solche Bilder nicht jedem Betrachter zumutbar. Und drittens wäre es im Sinne der Terroristen, ihre grausige Propaganda zu zeigen.

Sollten Sie dennoch einen Blick auf den blutigen Alltag in Syrien und im Irak werfen wollen, finden Sie den ganzen Propagandastrom auf dem Twitter-Kanal Terrormonitor.org.

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