Tödlicher Auflauf

Deutscher an Vergiftung durch Zucchini gestorben

Ausland
20.08.2015 12:20
Die Staatsanwaltschaft Ellwangen in Deutschland ermittelt in einem ungewöhnlichen Todesfall: Ein 79-jähriger Mann ist an einer Vergiftung durch Zucchini gestorben. Ein natürlicher Bitterstoff könnte die Ursache sein. Der Senior hatte einen Auflauf mit der selbst angebauten Zucchini gegessen.

Vor zwei Wochen wurden er und seine Frau dem Klinikum Heidenheim (Bundesland Baden-Württemberg) zufolge mit Anzeichen einer Magen-Darm-Infektion in dem Krankenhaus aufgenommen. Während sich der Zustand der Frau verbesserte, verschlechterte sich der des 79-Jährigen. Er starb am Sonntag an den Folgen der schweren Vergiftung, teilte das Klinikum am Mittwoch mit.

Wenn Zucchini, Gurken und Kürbisse bitter schmecken, ist Vorsicht geboten, warnte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. Das Gemüse könnte dann die giftige Substanz Cucurbitacin enthalten. "Das ist der erste Fall, den wir im Haus haben", sagte Direktorin Maria Roth. Sie untersuchte die Zucchini-Probe aus dem Auflauf. Der Stoff gehe beim Kochen nicht kaputt, auch die lang anhaltende Hitze könnte eine Ursache sein. "Manche Pflanzen, die in Stress geraten, produzieren Gifte", sagte die Expertin.

Gefährliche Rückkreuzungen durch Anbau mit eigenen Samen
Der Bitterstoff Cucurbitacin ist aus Kürbisgewächsen wie Gurken und Zucchini eigentlich herausgezüchtet worden. In Einzelfällen können sie das Gift durch Rückmutationen und -kreuzungen aber enthalten. Dann löst das Gift die Schleimhaut im Magen-Darm-Bereich auf. "Das Hauptrisiko liegt im Kleingärtnerbereich, wenn die Gärtner mit eigenen Samen jedes Jahr wieder Zucchini hochziehen", sagte Norbert Pfeufer vom Klinikum Heidenheim.

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