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Istanbul: Schüsse beim Dolmabahce-Palast

Ausland
19.08.2015 16:35
Bei einem Angriff auf einen Wachposten vor dem Dolmabahce-Palast in Istanbul ist am Mittwoch ein Polizist leicht verletzt worden. Wie der türkische Nachrichtensender NTV berichtete, hatten die Angreifer zunächst einen Sprengkörper gezündet und schossen dann auf die Polizisten. Laut Behörden wurden zwei Personen festgenommen, die automatische Waffen und Handgranaten bei sich trugen.

Aus dem Büro des Gouverneurs von Istanbul hieß es weiter, eine "Terrorgruppe" sei dafür verantwortlich. Die Tat stehe wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem bewaffneten Angriff auf ein Parteibüro der Regierungspartei AKP Anfang August in Istanbul. Die Polizei sperrte eine Hauptverkehrsstraße, die am Palast vorbeiführt.

Palast dient auch als Amtssitz
Anfang des Jahres hatte ein Linksextremist den bei Touristen beliebten Palast angegriffen, dabei wurde niemand verletzt. Das aus der Zeit des Osmanischen Reichs stammende Gebäude dient auch als Amtssitz des Ministerpräsidenten in Istanbul. Regierungschef Ahmet Davutoglu hielt sich zum Zeitpunkt des Zwischenfalls in der Hauptstadt Ankara auf.

Im Südosten des Landes wurden indes bei einem Anschlag mindestens acht türkische Soldaten getötet. Sie starben, als im ländlichen Bezirk Pervari in der Provinz Siirt eine Bombe unter ihrem Fahrzeug explodierte, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Zahlreiche weitere Soldaten seien verletzt worden, meldete die kurdische Nachrichtenagentur Firat. Für den Angriff wurde die in der Türkei verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verantwortlich gemacht.

Jahrzehntelanger Konflikt erneut eskaliert
Der jahrzehntelange Konflikt war erneut eskaliert, nachdem im Grenzort Suruc ein Selbstmordanschlag auf prokurdische Freiwillige mit mindestens 32 Toten verübt worden war. Die türkische Regierung machte die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat für die Tat verantwortlich. Die PKK gab Ankara wiederum eine Mitschuld an dem Anschlag, weil sie zu lange nichts gegen die IS-Extremisten unternommen habe. Die Regierung startete daraufhin eine Doppeloffensive gegen die IS-Miliz sowie die PKK. Bisher richteten sich die Luftangriffe aber überwiegend gegen PKK-Stellungen im Südosten der Türkei und im Nordirak.

Erst am Dienstagabend war ein junger Mann bei Auseinandersetzungen mit der Polizei getötet worden. Rund 20 Menschen hätten im Bezirk Esenler eine nicht genehmigte Demonstration abhalten wollen und das Feuer auf die Polizei eröffnet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Demnach gehörten sie zur Revolutionären Patriotischen Jugendbewegung, dem Jugendverband der PKK.

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