Nach 386 Jahren sagten Ende August 2014 auch die letzten verbliebenen Franziskanerbrüder in Reutte endgültig Ade. Hinterlassen haben die Patres ein rund 7000 Quadratmeter großes Areal samt Garten – mitten im Ortszentrum, in bester Lage. Kein Wunder also, dass der Orden weiter im Besitz ist. "Wir wollen mitreden können und sicherstellen, dass eine passende Nutzung gewährleistet ist", hieß es damals von oberster Stelle.
Ein Jahr später steht das Gebäude immer noch so gut wie leer – lediglich ein paar Räume werden für den damals neu geschaffenen Seelsorgeraum benötigt. Welchen Nutzen man aus dem Kloster samt Prachtgrundstück ziehen kann, steht nach wie vor in den Sternen.
Bürgermeister schwebt Zentrumsplatz vor
"Ideen gibt es viele, darunter umsetzbare und weniger umsetzbare", erklärt Bürgermeister Alois Oberer im Gespräch mit der "Krone". Dort, wo derzeit noch der Klostergarten ist, schwebt dem Marktgemeindechef etwa weiter ein großer Zentrumsplatz vor. Aber alles noch Zukunftsmusik. "Damit wird sich der neue Gemeinderat nach den Wahlen im Februar beschäftigen", betont Oberer weiter.
Jetzt schon fix ist jedoch, dass ins Kloster keine Flüchtlinge einziehen werden. Wäre ja auch nicht abwägig, immerhin dienen ja derzeit in Tirol schon uralte Tennishallen und Container als Asylquartiere. "Diese Möglichkeit wurde bereits geprüft. Das Gebäude entspricht aber nicht den gesetzlichen Anforderungen", schildert Oberer. Die Gründe: "Das Kloster ist mittlerweile fast 400 Jahre alt, ist ganz spartanisch eingerichtet und ist nur zum Beten und Meditieren geeignet. Adaptierungen wären zu teuer, ohne Investoren geht ohnehin überhaupt nichts."
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