458 "langweilte"

Eigenen Ferrari abgefackelt: Schweizer ertappt

Motor
17.08.2015 13:56
Was macht man, wenn einen der eigene Ferrari langweilt, Papi aber keinen neuen rausrückt? Man lässt ihn anzünden, also den Ferrari, hat jedenfalls offenbar ein in der Schweiz ansässiger Autohändler vorgeschlagen - und ein 19-jähriges "rich kid" hat sich das nicht zweimal sagen lassen. Das Ganze flog allerdings auf, (fast) alle Beteiligten wurden jetzt verurteilt.
(Bild: kmm)

Erstaunlich genug, dass der Knilch - in der gegend von Zürich zu Hause - seinen Ferrari vor gut einem Jahr gebraucht gekauft hat, um 240.000 Franken (rund 220.000 Euro), schließlich dürfte er in Geld nur so schwimmen, wie man annehmen könnte. Immerhin hat er 15 Autos, darunter einen Lamborghini in der Garage stehen und Papi soll ihm Immobilien im Gesamtwert von 27 Millionen Franken überschrieben haben.

Aber: "Meine Liquidität war nicht so gut", gestand er jetzt der Richterin ein, er verdient ja auch nur 5.000 bis 10.000 Franken monatlich in Papis Firma und besitzt ein eigenes Autohaus. Deshalb habe er den Verlust vermeiden wollen, den ein Verkauf seines Ferrari eingebracht hätte, immerhin 30.000 Franken.

"Heißer" Bordell-Ausflug nach Bayern
Da kam ihm der Rat eines befreundeten Autohändlers gerade recht: Fackel das Ding einfach ab, dann hast du keinen Verlust, weil die Versicherung zahlt. Gesagt, getan. Die Brandstifter, darunter ein Mitarbeiter des Händlers, waren schnell engagiert. Heiße 15.000 Franken insgesamt sollten der Lohn sein. Die ganze Partie fuhr Ende Oktober 2014 ins bayerische Schwabenland nach Augsburg, wo der 458 Italia in einem Industriegebiet vor einem großen Bordell geparkt wurde. Natürlich ohne die teuren Carbonteile, die vorher noch dran waren, und auch die richtig teuren Spezialfelgen waren durch normale ersetzt.

Während der Ferrari-Besitzer und ein Kumpel ihren männlichen Freuden in dem Etablissement nachgingen, zündeten die gedungenen Brandstifter der Sportwagen mit einem Benzin-Nitro-Gemisch an, der Bolide explodierte und brannte komplett ab.

Der zunächst vermutete Racheakt im Rotlichtmilieu erwies sich alsbald als kalte Spur, mit abgehörten Telefongesprächen und Aufzeichnungen von Überwachungskameras kam man den Tätern schnell auf die Schliche. Besitzer und Feuerteufel wurden verhaftet und nach Augsburg gebracht, wo sie gestanden. Ersterer blieb aber nicht lange in U-Haft, weil der Herr Papa 200.000 Euro Kaution hinterlegte. Vor Gericht fassten sie Bewährungsstrafen aus: ein Jahr und zehn Monate für den 19-Jährigen, dazu 30.000 Euro Spende, 14 bis 16 Monate für die anderen drei. Gegen den Tipp-gebenden Autohändler liegt ein Haftbefehl vor, die Schweiz liefert ihn aber nicht aus.

Ob es zusätzlich eine Tracht Prügel für den 19-Jährigen (sein Verteidiger beschied ihm "Reifeverzögerungen") seitens seines Vaters setzte, ist nicht überliefert.

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(Bild: kmm)



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