Ermittlungserfolg

Neunfacher Bankräuber ging Polizei ins Netz

Österreich
12.08.2015 11:28
Riesiger Ermittlungserfolg des Landeskriminalamtes Niederösterreich: Einem kürzlich festgenommenen Verdächtigen konnten insgesamt neun Banküberfälle in den Bezirken Gänserndorf, Korneuburg, Mistelbach und Wien-Umgebung zugeordnet werden. Der 35-jährige Wiener dürfte seit dem Jahr 2008 aktiv gewesen sein. Damit gilt ein Großteil der in den letzten Jahren begangenen Raubüberfälle auf Geldinstitute in Niederösterreich als geklärt.

Franz Polzer, Chef des Landeskriminalamtes Niederösterreich, bezifferte die Höhe der Beute mit insgesamt rund 400.000 Euro. Vier Überfälle hatte der Beschuldigte 2008 verübt, eine Tat 2012, drei weitere Coups 2014. Nach seinem jüngsten Coup am Donnerstag vergangener Woche, dem dritten in Seyring im Bezirk Wien-Umgebung, wurde der 35-Jährige gefasst, teilte die Polizei am Mittwoch in einer Pressekonferenz in St. Pölten mit. Die Festnahme erfolgte nur etwa 15 Minuten nach dem Überfall. Tatwaffe und Kleidung, Maskierung sowie Beute wurden sichergestellt, sagte Polzer. Bei der Einvernahme legte der Mann aus Wien-Donaustadt dann demnach eine "Lebensbeichte" ab.

Die Fahndung war nach Hinweisen auf das Fluchtauto, einen Kleinwagen, den der Verdächtige aus der Verlassenschaft seiner Mutter übernommen und stets verwendet hatte, erfolgreich. Bei seinem jüngsten Coup war der Wiener mit einem Messer bewaffnet. Die Kleidung hatte er bei seiner Festnahme bereits gewechselt, wie in allen anderen Fällen zuvor auch, berichtete Polzer.

Wiener ging bei Überfällen "präzise" vor
Der Kriminalist sprach von "Präzision", mit der die Überfälle im nordöstlichen Niederösterreich verübt worden seien. Der Beschuldigte habe verschiedenes Gewand, unterschiedliche Maskierung und auch wechselnde Waffen verwendet. Dazu zählten Softgun, Messer, Tränengasspray, Schraubenzieher und Teleskopschlagstock.

Ausgedehnte Reisen nach Coups
Seine "Pause" von 2008 bis 2012 habe der Mann damit begründet, dass er es sich "gut gehen" habe lassen und zwischenzeitlich auch beruflich Fuß gefasst habe. Laut Josef Deutsch von der LKA-Raubgruppe ist der Verdächtige gelernter Elektriker. Mit der Beute hat der Wiener nach eigenen Angaben auch ausgedehnte Fernreisen unternommen - ebenso allein, wie er in der Donaustadt gewohnt hatte.

"Ein außergewöhnlicher Fall"
Es handle sich um "einen außergewöhnlichen Fall", sagte Polzer in der Pressekonferenz. Er verwies dabei auf die Menge der Überfälle. Bei den Coups sei zwar niemand verletzt, Angestellte und Kunden seien jedoch teilweise mit dem Umbringen bedroht worden. Die Opfer hätten sich auch auf den Boden legen oder hinknien müssen, bevor der Räuber die Flucht ergriff.

Landespolizeidirektor Franz Prucher zeigte sich am Mittwoch nicht nur über die Festnahme des Serienbankräubers, der in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert wurde, erfreut. Er wies auch darauf hin, dass 2015 im Bundesland alle bisher verübten Überfälle auf Geldinstitute geklärt seien. Es stehe demnach "8:0 für die Polizei".

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