NS-Skulptur entdeckt

Drittes Thorak-Pferd steht in bayrischem Schulhof

Wissenschaft
08.08.2015 12:51
Nach dem spektakulären Fund zweier Pferdestatuen des Nazi-Künstlers Josef Thorak im Mai ist nun ein drittes von Hitlers "Lieblingspferden" aufgetaucht. Das bronzene Ross steht im Hof eines bayrischen Landesschulheims. 1961 bezahlte die Familie Thorak die Internatsgebühren für ihren Sohn mit der mächtigen Skulptur. Einen Hinweis auf die Geschichte des nationalsozialistischen Propaganda-Kunstwerks sucht man dort allerdings vergeblich.

Im Schulhof eines öffentlichen Gymnasiums in Bayern, dem Landschulheim Ising am Chiemsee, entdeckten Journalisten der "Süddeutschen Zeitung" die monumentale Skulptur. Das bronzene Pferd von Josef Thorak steht dort ohne erläuternde Texttafeln oder andere Hinweise auf seine Geschichte. Die Statue ist Eigentum der Schule: Im Jahr 1961 bezahlte die Familie Thorak damit die Internatsgebühren ihres Sohnes.

Bei dieser dritten Fassung handelt es sich um die Skulptur, die im Jahr 1939 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München im zentralen Saal zu sehen war - im selben Jahr also, als Thorak die beiden anderen Rösser an Hitler übergab. Diese tauchten im Mai in einer Lagerhalle in Bad Dürkheim auf und wurden mittlerweile abtransportiert.

Die drei aggressiven, grob überzeichneten Pferde symbolisieren den Anspruch auf Weltherrschaft des Dritten Reiches kurz vor Kriegsbeginn. Das Werk in Ising ist eine Kopie der beiden Pferde, die ab 1939 vor Hitlers Neuer Reichskanzlei in Berlin standen. Thorka hatte die Skulptur zeitgleich als Schmuckstück für sein eigenes Atelier hergestellt. Die Schulleitung in Ising beabsichtigt nach SZ-Informationen keinen Verkauf oder Umzug des NS-Werkes.

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