Mitten in Wohngebiet

43 Verletzte nach Explosion in Hamburger Bunker

Ausland
04.08.2015 14:24
Bei einem Brand und einer Explosion in einem früheren Bunker mitten in einem Hamburger Wohngebiet sind am Dienstag mindestens 43 Menschen verletzt worden. In dem Gebäude gerieten 100 Tonnen ätherische Öle in Brand - sie explodierten, während die Feuerwehr löschte. Mindestens 19 Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Unter den Verletzten waren auch zwölf Feuerwehrleute.

Das Unglück geschah im Stadtteil Rothenburgsort. In dem Hochbunker ist außer dem Lager noch eine Tischlerei untergebracht. Zur Brandursache und der Höhe des Sachschadens gibt es noch keine Angaben. Die Feuerwehr wurde um 4.23 Uhr alarmiert. Als die Rettungskräfte am Brandort eintrafen, war die Straße bereits in dichten Rauch gehüllt. 60 Anrainer wurden aus den Wohnungen geholt, sie klagten über Husten und Atemreizungen. Gegen sieben Uhr folgte eine heftige Detonation mit großer Stichflamme.

Feuerwehrleute wurden durch die Luft geschleudert
"Es gab eine schlagartige Durchzündung mit einer erheblichen Druckwelle, die so stark war, dass Fahrräder durch die Luft gewirbelt wurden", sagte ein Feuerwehrsprecher am Brandort. Auch Feuerwehrleute in dem etwa 25 Meter hohen Bunker seien von der Druckwelle erfasst und mehrere Meter durch die Luft geschleudert worden. Da der Hochbunker mit seinen mehrere Meter dicken Wänden keine Fenster hat, konnte die Druckwelle nur durch die beiden Türen entweichen. Am gegenüberliegenden Gebäude gingen Scheiben zu Bruch, Autos wurden zur Seite geschoben. Direkt neben dem Bunker stehen siebenstöckige Häuser. "Wir hatten Glück im Unglück, dass alle Verletzungen nur leicht bis mittelschwer sind", sagte der Feuerwehrsprecher.

Auch zwei Hubschrauber an Großeinsatz beteiligt
Ein Versuch, Löschschaum durch die kleinen Lüftungsgitter ins Innere zu pumpen, schlug fehl. Dienstagmittag wagte sich ein Trupp Feuerwehrleute mit Atemgeräten in den Bunker. Mehr als 200 Mann waren ausgerückt. Auch ein Rettungshubschrauber und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz.

Ein Hochbunker liegt nicht unter der Erde, sondern erstreckt sich meist über mehrere Stockwerke in die Höhe. Heutzutage werden solche Gebäude teils als Wohnraum, Lagerraum oder Kulturstätte genutzt.

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