Wie die Polizei am Donnerstag bekannt gab, hatten bereits Anfang Juni die zwei Ärzte und der Vermögensberater in der Stadt Salzburg Erpresserbriefe erhalten. Darin drohte der Unbekannte damit, Fehler und Ungereimtheiten an die Öffentlichkeit zu bringen, falls sie seiner Geldforderung nicht Folge leisten sollten. Eines der Opfer sollte gar 8.000 Euro für den Erpresser lockermachen.
Um mit den Männern weiter kommunizieren zu können, dachte sich der Deutsche sogar einen speziellen "Code" aus. So sollte ein Briefempfänger, falls er denn zahlungswillig war, auf einer Internetseite eines sozialen Netzwerkes einen vom Täter vorgegebenen Text posten.
Polizei spielte Spiel mit
Womit der Erpresser offenbar nicht gerechnet hat: Alle drei Opfer informierten sofort die Polizei. Um sich möglichst schnell an die Fersen des Verdächtigen heften zu können, veröffentlichten die Beamten im Namen eines Opfers ein derartiges Posting, um Zahlungsbereitschaft zu signalisieren. Daraufhin traf ein weiterer Brief ein, in dem der Deutsche 7.000 Euro forderte. Das Geld sollte das Opfer in zwei Geldkuverts in der Nähe von Salzburg im Spülkasten einer Hoteltoilette sowie in einem Stromverteilerkasten deponieren.
Stundenlang auf Lauer gelegen
Nachdem Beamte das Geld am 12. Juni an den gewünschten Plätzen abgelegt hatten, legten sich Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes, der Cobra, der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität sowie der Schengenfahndung stundenlang auf die Lauer. Erst am nächsten Vormittag tauchte der Erpresser auf und versuchte, die Geldkuverts an sich zu nehmen. In diesem Moment stürmten die Einsatzkräfte aus ihrem Versteck und nahmen den Mann fest.
Sieben versuchte Erpressungen nachgewiesen
Beim mutmaßlichen Täter handelt sich um einen 56-jährigen deutschen Staatsbürger. Er zeigte sich zu den Vorwürfen voll geständig. Als Motiv gab er Geldprobleme an. Insgesamt konnten dem Mann sogar sieben versuchte Erpressungen nachwiesen werden. Dafür suchte er sich im Internet geeignete, selbstständige Opfer aus und bereitete mehrere Ablageörtlichkeiten für mögliche Geldübergaben im Grenzgebiet von Deutschland zu Österreich vor. Die Polizisten brachten den 56-Jährigen in die Justizanstalt Salzburg.
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