Nach Überfall

Kärnten: Polizei ließ Räuber zweimal weiterfahren

Österreich
29.07.2015 09:12
Kurioser geht’s wohl nicht mehr: Ein Kärntner, der nach einem Überfall auf ein Wettlokal auf der Flucht war, wurde im Zuge der Alarmfahndung gleich zweimal von einer Polizeistreife kontrolliert. "Aber die Beamten ließen mich weiterfahren", erzählt der geständige Räuber vor Gericht. "Sie hatten mich nicht im Verdacht."

Der 23-jährige Patrick ist ein Bild des Jammers. Kokain hat den jungen Mann vorzeitig altern lassen. Und hat auch einen Kriminellen aus ihm gemacht. "Sch... Koks", sagt er vor Richterin Kornelia Philipp. "Seit zwei Jahren war ich voll drauf. Habe gespritzt und nur daran gedacht, wie ich wieder zum Stoff komme." Dass auch seine junge Freundin daran gestorben ist – "es war keine Überdosis, aber Leberzirrhose" –, habe ihn völlig aus der Bahn geworfen.

So erklärt er sich auch die Idee, mit einer Gaspistole in ein voll besetztes Wettlokal mitten in Klagenfurt zu stürmen, dem Kellner seinen Rucksack hinzuhalten und zu verlangen: "Göld do eine." Dass Patrick nicht gleich am Tatort überwältigt werden konnte, ist ein Wunder. Aber alle Besucher im Café waren von einem TV-Fußballmatch so abgelenkt – FC Bayern spielte in Portugal –, dass keiner den Überfall bemerkte.

Polizei kontrollierte den Räuber nach Tat
Wunder Nummer zwei geschah nach dem Raub: "Ich rief meine Mutter an, dass sie mich heimbringt. Zweimal sind wir von einer Polizeistreife aufgehalten und kontrolliert worden – aber sie ließen mich laufen", erzählt Patrick, der später durch Hinweise ausgeforscht wurde. Urteil: fünf Jahre Haft (nicht rechtskräftig).

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