Daten analysiert

Eisverlust in Arktis bringt Sibirien mehr Schnee

Wissenschaft
28.07.2015 16:53
Der Verlust von Meereis in der Arktis führt zu größeren Schneefällen im südlichen Sibirien, wie ein internationales Forscherteam herausgefunden hat. Der Grund: Das eisfreie Wasser erwärmt sich und nimmt vermehrt Feuchtigkeit auf, was in der Atmosphäre die Bildung von Stürmen begünstigt. In Sibirien gehen diese im Herbst und Winter als Schnee nieder.

Ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Eisschmelze und Schneefall gibt, haben Forscher aus der Schweiz, Norwegen, Spanien, Russland und Deutschland anhand der Daten von 820 Messstationen in Russland seit den 1970er-Jahren überprüft.

Tatsächlich fanden sie einen Zusammenhang zwischen der Eisbedeckung in der Barents- und der Karasee und den Schneehöhen in Russland, wie Forscher um Martin Wegmann und Stefan Brönnimann vom Oeschger Zentrum für Klimaforschung an der Universität Bern im Fachjournal "Environmental Research Letters" berichten.

Wenig Meereis - viel Schnee
In Jahren mit wenig Meereis kam es demnach zu größeren Schneefällen und Schneestürmen in Südsibirien. Die Wissenschaftler konnten auch nachweisen, dass zumindest ein Teil der Feuchtigkeit hierzu aus offenen arktischen Gewässern stammte. Auf einen schneereichen Herbst folgte den Resultaten zufolge im Winter eine kalte Hochdrucklage in Eurasien.

"Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig das arktische Klima für die südlicheren Breiten ist", schreiben die Autoren. Seit Beginn der Satellitenmessungen 1980 hat die Ausdehnung des Meereises im Sommer in der Arktis um zehn Prozent abgenommen.

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