Die Geschichte des hübschen, schlanken Mädchens, das als "ätherisch" beschrieben wird, liest sich wie das Märchen vom Aschenputtel. Daheim in Israel wohnte sie in ärmlichen Verhältnissen, passte auf ihre jüngeren Geschwister auf, machte die Wäsche und kochte für sie, während die Mutter arbeitete. Damit alle genug Platz haben, schlief die Mutter am Sofa. Dann fiel das langgliedrige Kind, denn das ist sie noch, einem Modelagenten auf, der sie stante pede angierte und mit ihr von Tel Aviv nach Paris flog.
Die französischen Modelagenturen winkten ab: Sofia sei zu jung. Doch das Schicksal wollte es anders. Die blonde Schülerin besuchte vor dem Heimflug die Dior-Boutique auf der Avenue Montaigne, wo Dior-Chefdesigner Raf Simons (47) sie ansprach und für seine Show engagierte. Die Newcomerin lief nun bei den Herbstschauen in einem durchsichtigen weißen Kleid über den Laufsteg - und sorgt damit für Empörung.
Dies sei Ausbeutung Unmündiger, lautet der internationale Tenor. "Diese jungen Mädchen sind ein enttäuschender Rückschritt für die Branche", schimpft etwa Caroline Nokes, Vorsitzende einer Komission für Jugendschutz im britischen Parlament. In Großbritannien müssen Models mindestens 16 Jahre alt sein, in den USA 18. Frankreich kennt diese Beschränkungen nicht.
Auf Twitter hat das Mädchen ein Video ihres Auftritts bei der Dior-Schau geteilt:
Trotz der Kritik wird man von Sofia Mechetner noch viel sehen. Dior hat mit ihr einen Zweijahresvertrag in Höhe von rund 240.000 Euro abgeschlossen.
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