Todesfall
Deutscher Zentralrats- Präsident Spiegel tot
Die Beisetzung soll möglichst bald stattfinden, ein genauer Termin war zunächst nicht bekannt. Spiegel hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Töchter.
Spiegels Gesundheit war seit Monaten schwer angeschlagen. Am 3. Februar erlitt er einen Herzinfarkt. Nach der Behandlung kamen ein Infekt und eine Lungenentzündung hinzu. Wegen Komplikationen wurde Spiegel in ein künstliches Koma versetzt. Noch im März hatte sich der Zentralrat optimistisch geäußert, dass Spiegel im Sommer wieder Termine wahrnehmen könne.
Polit-Prominenz würdigt Spiegels Wirken
Kanzlerin Angela Merkel erklärte in Berlin, Spiegel habe sich mit großer Leidenschaft für eine gute Zukunft der 100.000 Mitglieder zählenden jüdischen Gemeinschaft in Deutschland eingesetzt. "Er mahnte, wo viele stumm blieben. Sein Einsatz für Zivilcourage, für Toleranz und gegenseitigen Respekt und gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus hat Maßstäbe gesetzt", sagte die CDU-Chefin.
Ihr SPD-Amtskollege Kurt Beck würdigte Spiegel als moralische Autorität. Er sei ein sehr überzeugender Präsident des Zentralrates gewesen. "Wir trauern mit seiner Familie um einen liebenswürdigen Menschen und engagierten Staatsbürger."
Über die Nachfolge im Zentralrat soll bei turnusmäßigen Wahlen im November entschieden werden. Zunächst stehe ein Monat der Trauer an. Die beiden Vizepräsidenten des Zentralrats, Charlotte Knobloch und Salomon Korn werden bis dahin die Geschäfte weiterführen.
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