Ungeliebte Tattoos

Einst sexy, jetzt schwer verpönt

Oberösterreich
29.04.2006 19:36
Es war das Statussymbol für die von manchen als „Tussis“ abqualifizierten (jungen) Frauen - doch jetzt hat das als „Arschgeweih“ berühmt-berüchtigte Tattoo schön langsam ausgedient. Immer öfter pilgern Oberösterreicherinnen zu den Hautärzten, um den kecken Körperschmuck wieder loszuwerden. Das ist schmerzhaft, dauert lange und tut auch dem Geldbörsel mächtig weh: Eine Laserentfernung kostet bis zu 3000 Euro.

„Zuerst lassen es sich die Mädels machen, weil es ,in´ ist, und es alle haben. Dann werden sie ein bisserl älter, werden vielleicht Abteilungsleiterin oder Chefsekretärin oder haben einen etwas solideren Freund. Dann wollen sie ihr ,Arschgeweih´ weghaben“, erklärt der Linzer Hautarzt Johannes Neuhofer den neuen Trend. Doch der Abschied vom Tattoo ist mühsam: Bis zu zehn Sitzungen beim Dermatologen sind keine Seltenheit. Bei einem Stundentarif von 150 bis 300 Euro heißt es wirklich die Zähne zusammenzubeißen.

„Ein ,Arschgeweih´ kostet bei der Entfernung etwa soviel wie ein echter Hirsch“, schmunzelt Neuhofer: „Ich rate deshalb immer, sich eine markante Tätowierung gut zu überlegen.“

Auch körpereigene Pigmente werden zerstört
Trotz der hohen Kosten zahlt sich die durchaus schmerzhafte Laserbehandlung nicht immer aus: „Eines ist klar: Je nach verwendeter Farbe und Stichtiefe kommt es zur Narbenbildung. Mit dem Laser werden außerdem nicht nur die Farbteilchen, sondern auch die körpereigenen Pigmente erhitzt und zerstört“, weiß Neuhofer.

„Es gibt Verrückte, die lassen sich sogar Tattoos entfernen, um Platz für neue Tätowierungen zu haben“, weiß die Linzer Dermatologin Klaudia Fiedler. Sie rät zu langen Pausen nach den Lasersitzungen. So werde die arme Haut am meisten geschont. Fiedler hat auch viele männliche Kunden, die ihre Jugendsünden nicht mehr spazieren tragen wollen…

 

 

Foto: Klemens Fellner

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