Keine Deeskalation

Strikter Sparbefehl: Aus für 70 von 135 Generälen

Österreich
24.07.2015 16:40
70 Häuptlinge weniger für das nur 15.700 Mann zählende Bundesheer: Jeder zweite Generalsjob wird bis 2025 nicht mehr nachbesetzt. Dass dieser (nötige) Reformschritt ausgerechnet jetzt vom Büro des Verteidigungsministers lanciert wird, scheint kein Zufall zu sein: So sei der Streit zwischen Armeeführung und Gerald Klug eskaliert, sogar Schreiduelle werden kolportiert.

"Der Minister hat plötzlich direkt mit einzelnen Abteilungsleitern gesprochen, Sektionschefs und Generalstabschef Othmar Commenda werteten das als Affront. Daraufhin ist es zu Schreiduellen zwischen dem General und dem Verteidigungsminister gekommen, jetzt reden sie schon seit zwei Wochen kaum noch miteinander", berichtet ein Heeres-Insider der "Krone".

Deutsche Bundeswehr hat nur wenig mehr Generäle
Und eine Deeskalation sei nicht erkennbar. Im Gegenteil: Nur wenige Tage nach der "Entmachtung" von Generalstabschef Othmar Commenda am Mittwoch - er verlor das Sagen über Budget und Personal - betont das Ministerbüro jetzt im Gespräch mit der "Krone" die Notwendigkeit eines weiteren wichtigen Reformschritts: die Reduzierung der Generalsränge um 50 Prozent. Das heißt: In den kommenden zehn Jahren werden 70 der 135 Generalsposten nicht nachbesetzt. Zum Vergleich: Die deutsche Bundeswehr, bei der 183.600 Soldaten dienen, hat nicht viel mehr "Chefs" - nämlich nur 180.

Minister Klug: "Mit der neuen Struktur führen wir zersplitterte Kompetenzen zusammen: weg von der Verwaltung, hin zur Truppe." General Commenda bleibe der oberste militärische Berater und sei "für die Umstrukturierung des Ministeriums verantwortlich". Dazu ein Bundesheer-General: "Da ist kaum noch was zu retten, der Konflikt erinnert an die Spannungen zwischen Minister Norbert Darabos und General Edmund Entacher."

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