Bauarbeiten starten

Ab nun geht es tief in den Semmering

Steiermark
23.07.2015 18:02
Und es hat Bumm gemacht: Mit einer symbolischen, lauten Sprengung fiel am Donnerstag offiziell der Startschuss für den Bau des Semmeringtunnel-Herzstücks. Zwei Jahre lang werden nun zwei 400 Meter tiefe Schächte gegraben, von dort aus entsteht dann in beiden Richtungen der Tunnel.

"Generationen von Steirern haben für diesen Tunnel gekämpft", betont Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer. Seit mehr als 25 (!) Jahren laufen die Planungen. Nachdem im Frühjahr die Beschwerden der Gegner in zweiter Instanz abgeblitzt sind, kann nun – nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten – mit dem eigentlichen Tunnelbau begonnen werden.

Im Fröschnitzgraben bei Spital entstehen zwei 400 Meter tiefe Schächte – durch Sprengungen. Für jede von ihnen werden 100 bis 200 kleine Bohrlöcher gemacht, nach der Detonation wird ein Bagger in die Tiefe gelassen, das Gesteinsmaterial an das Tageslicht befördert und die Felsfläche stabilisiert.

In elf Jahren soll Tunnel fertig sein
2017 sollen die Schächte fertig sein, dann wird von dieser Stelle aus in beide Richtungen gegraben – also quasi aus dem Berg heraus. Parallel dazu wird aber auch von außen nach innen gearbeitet: ab dem Herbst von Gloggnitz (Niederösterreich), ab 2016 dann auch von Mürzzuschlag aus. In Betrieb gehen soll der 27 Kilometer lange Tunnel 2026.

Der Semmering- ist ebenso wie der Koralmtunnel Teil der Baltisch-Adriatischen-Achse. Diese reicht von Danzig in Polen bis Ravenna in Italien und umfasst Semmering- und Koralmtunnel. "Seehäfen werden für den internationalen Handel immer wichtiger, wir schaffen Anbindungen", sagt der ÖBB-Chef Christian Kern. Neben Unternehmen würden auch die Bewohner in den Regionen profitieren.

Eine schöne Geste: Tunnelpatin ist Elisabeth Schöggl. Ihr Mann Josef arbeitete einst am Pilotstollen, kam später beim Unglück in Lassing ums Leben. "Für ihn wäre es ein Freudentag."

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