Unglaublich, aber wahr: Wer in Österreich zum Pflegefall wird, dem droht der Verlust von Hab und Gut! Denn kann eine Familie die Kosten nicht mehr tragen, springt zwar der Staat ein, doch dafür greift er auf den gesamten Besitz des Patienten zu. Ein dramatisches Beispiel dafür ist der Fall von Gottfried T. aus Mattersburg: Ausgerechnet bei einem Sportleistungstest im Dienst erlitt der lebensfrohe Polizist einen Herzinfarkt, musste zweimal reanimiert werden. "Seitdem liegt Papa im Wachkoma", schildert Tochter Lisa (27), die ihn gemeinsam mit ihren Großeltern täglich besucht. "Die Betreuung dort ist einfach großartig." Doch die Kosten dafür sind hoch. Ursprünglich waren es rund 7000 Euro im Monat, dann wurde der Betrag für zehn Monate rückwirkend auf 9000 Euro erhöht – ohne dass Familie T. von der Behörde darüber informiert worden wäre.
Das Geld wird knapp
Jetzt ist das Geld aus der Lebensversicherung bald aufgebraucht. Und damit droht der Verlust des geliebten Elternhauses. "Mein Vater hat sein Leben lang gearbeitet, nie Sozialleistungen in Anspruch genommen und jetzt kassiert der Staat alles, was er für seine Lieben aufgebaut hat", ist Lisa fassungslos. "Ist das Schicksal kranker Menschen und ihrer Angehörigen nicht schon schwer genug? Es kann jeden treffen. Von einem Tag auf den anderen."
Der soeben erst neu angelobte SP-Soziallandesrat Norbert Darabos zeigte sich tief betroffen vom Schicksal der Familie und erklärte gegenüber der "Krone", dass er die Erhöhung des Tagsatzes "unangemessen" finde. Er werde den gesamten Fall "persönlich prüfen".
Für Gottfried T. wurde indes von der Familie ein Spendenkonto eingerichtet: IBAN AT396000 0303 1003 8462.
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