Bei der in Los Angeles ansässigen Modemarke Kartel Kollektion, die sich auf Logos zu den Drogenkartellen spezialisiert hat, ist Guzmans T-Shirt ausverkauft. "Schon zu normalen Zeiten verkaufen sich unsere Produkte gut, doch diese Woche mussten wir unsere Produktion erhöhen", sagte die Marketing-Vertreterin Gabriella Zarazoga der Nachrichtenagentur AFP. Ihre Kunden stammen demnach zumeist aus Mexiko oder USA, einige kommen aber auch aus dem Nahen Osten.
Die Motive reichen von Fahndungsbildern über einen mit einem Geldsack und Flügeln auf dem Rücken flüchtenden Drogenboss bis hin zu einem Baumwollhemd, das mit Guzmans Gesicht in Rot-Blau stark an das Wahlkampflogo von US-Präsident Barack Obama erinnert.
Der auf Guzmans Sinaloa-Kartell spezialisierte Journalist Diego Enrique Osorno spricht von einer gewissen Bewunderung vieler Mexikaner für den 58-jährigen Drogenchef. "Bei den meisten Reaktionen im Internet nach seiner Flucht ging es seltsamerweise weder um Angst noch um Empörung", sagte Osorno. Vielmehr habe Mexiko in dem charismatischen Verbrecher einen "Anti-Helden" gefunden, dessen Popularität die "führende politische Klasse in den Schatten stellt".
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