Angst vorm Krieg

Massenflucht auf Sri Lanka

Ausland
26.04.2006 21:00
Nach der Gewalteskalation im Nordosten Sri Lankas sind zehntausende Menschen aus Angst vor einem neuen Bürgerkrieg auf der Flucht. Die Regierung ging am Mittwoch den zweiten Tag in Folge militärisch gegen die Tamilen-Rebellen vor. Sie reagierte damit auf einen Selbstmordanschlag am Dienstag, hinter dem sie die Aufständischen vermutet. Bei dem Anschlag waren in Colombo zehn Menschen getötet worden.

Bei den Luftangriffen der Regierung auf Tamilen-Ziele kamen nach Medienberichten ein Dutzend Menschen ums Leben. 25 weitere seien verletzt worden. Das Militär teilte mit, die Rebellen hätten Regierungsgebiet angegriffen und dabei drei Zivilisten getötet sowie 13 weitere verletzt. Die Regierung werde ihre Angriffe so lange fortsetzen, wie die Gewalt durch die Rebellen anhalte.

Vergeltung für Luftangriffe
Die Tamilen kündigten Vergeltung für die Luftangriffe an. Allein in den vergangenen beiden Wochen sind bei Kämpfen zwischen den Konfliktparteien mehr als 100 Menschen getötet worden. Beobachter fürchten, dass das Land vollends in einen Bürgerkrieg abgleiten könnte.

Nach Militärangaben wurden die Grenzen zum Gebiet der Rebellen geschlossen. Einige Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die am Wiederaufbau nach der Tsunami-Katastrohe beteiligt sind, zogen sich aus dem Norden und dem Osten des Landes zurück. Die UN blieben zunächst an ihren Einsatzorten, unterbrachen aber Transporte.

Friedensgespräche vor Abbruch
Beobachter befürchten nun, dass die ohnehin ins Stocken geratenen Friedensgespräche vollständig abgebrochen werden. Das schlimmste Szenario sei die Rückkehr zum Krieg, sagte der schwedische Generalmajor Ulf Henricsson, Vorsitzender der Beobachter-Gruppe, die den 2002 vereinbarten Waffenstillstand überwacht. Bei dem fast 20 Jahre dauernden Bürgerkrieg starben mehr als 64.000 Menschen.

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