„Wir unersuchten Auswirkungen der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Die Krebsrate stieg erst nach 40 Jahren stark. Enkel der Bombardierten sind missgebildet“, warnte ein japanischer Krebsarzt Landesrat Rudi Anschober, als er und ein Dutzend oö. Journalisten Tschernobyl besuchten. Das untergräbt jene Studie, die sagt, dass es 20 Jahre nach dem Super-Gau im AKW bei uns keine Steigerung der Krebs- und Missbildungsrate gibt. Eine frühere Untersuchung belegte, dass es nach Tschernobyl auch in Oberösterreich aber mehr Abtreibungen behinderter Kindern gab.
Trotz der Katastrophe will die EU die Gelder für Atomforschung verdreifachen - 4 Milliarden Euro. Anschober und wir Journalisten, die ihn in die Todeszone begleiteten, würden freiwillig keinen Cent hergeben. 2800 Quadratkilometer sind für die nächsten 2400 Jahre unbewohnbar. Tiere und Pflanzen verseucht. Verstrahlt für die Ewigkeit.
Wir waren nur kurz am Reaktor, die meiste Zeit des „Tagesausflugs“ in kilometerweitem Abstand. Dennoch bekam jeder mehr Strahlung ab, als bei uns Nukleartechnikern zugemutet wird. Die Strahlung riecht, schmeckt und juckt nicht - doch sie brachte schon 90.000 Frauen, Männer und Kinder lautlos um…
Foto: Markus Schütz
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