Nach Wiener Pakt

Ex-Premier: Israel kann mit Atommacht Iran leben

Ausland
16.07.2015 07:56
Die israelische Regierung sieht das in Wien vereinbarte Atom-Abkommen mit dem Iran als Bedrohung und hat bereits angekündigt, alles Mögliche zu tun, um den Deal völkerrechtlich zu torpedieren. Nach Meinung des ehemaligen israelischen Premiers Ehud Barak hat sein Land allerdings keine andere Wahl, als den Iran als neue Atommacht zu akzeptieren. Israel könne damit aber leben, weil es das stärkste Land in der Region sei, sagte Barak am Mittwoch dem Sender Channel 2.

Das Abkommen gebe dem Iran Legitimität, eine atomare Schwellenmacht zu werden, sagte Barak, der auch als Verteidigungsminister gedient hatte. "Es ist fair, zu sagen, dass der Iran wie zuvor Nordkorea zur Atommacht werden wird", so Barak.

Nicht in amerikanische Politik einmischen
Es sei für israelische Politiker durchaus legitim, den USA zu vermitteln, warum der Deal für Israel problematisch sei. Allerdings sollten sie sich nicht in die amerikanische Politik einmischen. Es müssten mit Washington wieder gute Beziehungen hergestellt werden, betonte Barak, der damit Israels Premier Benjamin Netanyahu kritisierte.

Man müsse kein Sicherheitsexperte sein, um zu verstehen, dass der Atom-Deal die Sicherheitslage verändern werde, sagte Barak. Daher müsse man zusammen mit den USA die Lage evaluieren und die militärische Option beibehalten.

Netanyahu will im US-Kongress gegen Deal Stimmung machen
Schon vor Abschluss des Atom-Deals hatte Netanyahu angekündigt, im US-Kongress dafür zu werben, das Abkommen zu Fall zu bringen, das für US-Präsident Barack Obama das wichtigste außenpolitische Projekt darstellt.

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