"Ich bin kein gewalttätiger Mensch", erklärt Herr M. "Und jetzt denke ich jeden Tag, dass so ein Überfall sicher nicht schön ist!" Die Erkenntnis des 38-Jährigen kommt spät – zu spät für einen Klagenfurter Bankangestellten, eine junge Frau und deren fünfjährigen Sohn, die allesamt in der BKS–Filiale waren, in die M. schnurstracks nach einem Therapieaufenthalt im Klinikum spaziert ist.
"Überfall, Bombe, Bombe, Geld schnell, hat er gerufen", berichtet Staatsanwalt Helmut Jamnig. "Da er eine Wollmütze aufhatte und in der Hand irgendetwas Undefinierbares hielt, hat sich der Bankangestellte entschieden, ihn ernst zu nehmen und ihm 10.000 Euro zu geben." Die Flucht des Räubers war kurios: Erst bestieg er den Bus, dann ein Taxi bis nach Villach, ehe er per Zug nach München fuhr, wo er die Beute verprasste. "Für Kokain", sagt er vor Richter Norbert Jenny. "Da ist das Geld schnell weg."
Als er binnen zwei Wochen wieder pleite war, stellte sich der gebürtige Villacher mit slowenischer Staatsbürgerschaft selbst der Polizei. "Hätte ich das Kind in der Bankfiliale gesehen, hätte ich den Blödsinn nicht gemacht", beteuert er.
Der "Blödsinn" bringt ihn nun für sieben Jahre hinter Gitter. Schließlich ist es seine siebente Verurteilung. Und er hatte schon viele Chancen: Bedingte Entlassungen, teure Therapien, Drogenersatzprogramm. Nichts hat bisher genutzt. Der Schuldspruch ist noch nicht rechtskräftig.
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