Gewalt im Irak

US-Soldaten töten 13 Menschen bei Angriff

Ausland
26.04.2006 18:09
Bei einem Gefecht im so genannten Todesdreieck haben US-Truppen nach eigenen Angaben zwölf mutmaßliche Terroristen und eine Frau getötet. Das Militärkommando in Bagdad teilte am Mittwoch mit, die Soldaten seien am Dienstag beim Sturm auf ein Versteck der Extremisten in Al-Yussifiya südlich der Hauptstadt mit Schüssen empfangen worden. Ein Mann habe versucht, eine Rakete auf sie abzufeuern.

Mit Unterstützung der Luftwaffe seien schließlich alle Kämpfer getötet worden. Bei einem von ihnen wurde nach Armeeangaben ein "Selbstmordattentäter-Testament" gefunden. Zur Identität der Frau machte das Militär keine Angaben.

Rumsfeld und Rice auf Überraschungs-Besuch im Irak
US-Außenministerin Condoleezza Rice ist am Mittwoch überraschend im Irak eingetroffen, wo sich bereits ihr Kabinettskollege Donald Rumsfeld aufhielt. Rice traf aus der Türkei kommend in Bagdad ein. Am Donnerstag wird sie in Sofia zu einem Treffen der NATO-Außenminister erwartet. Verteidigungsminister Rumsfeld wollte am Mittwoch mit dem designierten Premier Jawad al- Maliki zusammentreffen.

Rumsfeld führte zunächst Gespräche mit dem Chef der US-Truppen im Irak, General George Casey. Rumsfelds Besuch war ebenso wie jener von Rice aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt worden.

Streit um Sicherheitsbehörde
Am Dienstag hatte Al-Maliki angekündigt, binnen 15 Tagen alle Ministerposten besetzen zu wollen. Bei der Verteilung der Ämter werde er die Fraktionsstärke der jeweiligen Parteien im Parlament berücksichtigen, sagte er im staatlichen Fernsehen.

Der von den irakischen Schiiten nominierte Ministerpräsident hat Koalitionsgespräche über eine Regierung der nationalen Einheit aufgenommen. Dabei pochen die Schiiten seinen Worten zufolge nicht auf Schlüsselressorts wie das Innen- und Verteidigungsministerium. Er habe alle Ministerien zur Diskussion gestellt und seine Gesprächspartner aufgefordert, ihre Wünsche für die Verteilung zu nennen, sagte der Schiite am Dienstag.

Vor allem das Innenministerium ist wegen seiner Zuständigkeit für die Sicherheitskräfte umstritten. Die sunnitische Minderheit wirft der bislang von Schiiten geleiteten Behörde vor, schiitische Todesschwadronen zu unterstützen und damit für die Ermordung von zahlreichen Sunniten mit verantwortlich zu sein. Die schiitische Allianz hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.

Al-Maliki forderte zugleich eine Entwaffnung der zahlreichen Milizen im Land. Dabei verwies er auf ein Gesetz, das nach dem Sturz von Saddam Hussein erlassen wurde und das eine Verschmelzung der Milizen mit den offiziellen Sicherheitskräften vorsehe.

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