Der 68-jährige Italiener Costatino T. war via Frankfurt mit einer Maschine aus der Hauptstadt Venezuelas, Caracas, in Wien-Schwechat gelandet. Als der angeblich in der Bekleidungsbranche tätige Passagier auffallend nervös um einen einsamen Koffer auf dem Förderband herumschlich, sahen sich Zollbeamte und Polizisten den Mann sowie das Gepäck-stück genauer an.
Wie sich herausstellte, ein Volltreffer. Amtsdirektor Erich Fleckl vom Flughafen-Zoll: "Auf dem Röntgenbild haben wir die Rauschgiftpäckchen gut gesehen!" 24 Kilo Kokain im Verkaufswert von zumindest 3 Millionen Euro. Kurz darauf wurde auch der in einem Wiener Hotel auf die heiße Ware wartende Landsmann Domenico A. - auch in der Bekleidungsbranche tätig - gefasst. Für beide Verdächtige gilt die Unschuldsvermutung.
Mafioso beschützte 14 Jahre Politiker
Der 48-Jährige ist jedenfalls in seiner italienischen Heimat kein Unbekannter. Nach 14 Jahren als Personenschützer für Politiker, Prominente und Industrielle bei der Staatspolizei soll er die Fronten gewechselt haben und seither im Dienste der Mafia stehen!
Das römische Innenministerium ermittelt schon lange gegen den mutmaßlichen Mafioso wegen organisierten Drogenschmuggels aus Südamerika. Und: Sogar dessen schon 86-jähriger Vater soll für die Paten arbeiten!
Weitere Nachforschungen ergaben, dass beide Männer schon vergangenes Jahr (zufällig im selben Hotel) in Wien waren. Zu den Vorwürfen schweigen Costatino T. und Domenico A. aber eisern. Ermittlungsleiter Werner Schweighofer: "Sie sagen, der Koffer gehört ihnen nicht. Sie vermissen stattdessen einen Trolley." Auch für das Namenspickerl auf dem Gepäcksstück liefern sie eine Erklärung: Das habe wohl die Drogenmafia aufgeklebt...
Foto: Andi Schiel; Text: Christoph Budin, Kronen Zeitung
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