Wegen Rot-Blau

Vassilakou warnt vor Stimme für die SPÖ

Österreich
07.07.2015 13:04
Offiziell ist der Wiener Wahlkampf noch nicht eröffnet, dennoch verhärten sich die Fronten bereits. Im APA-Interview warnte die grüne Spitzenkandidatin Maria Vassilakou am Dienstag vor einer Stimme für die SPÖ: "Niemand weiß, ob er am Ende nicht doch noch mit Rot-Blau aufwacht". Denn derzeit sei unklar, wie lange Bürgermeister Michael Häupl nach der Wahl noch im Amt bleiben werde.

"Ich selbst mache mir keine Illusionen über die SPÖ und das sollte auch sonst niemand tun", betonte Vassilakou. Häupl habe bereits "viel zu oft" gesagt, dass er nicht die ganze Legislaturperiode bleiben werde, meinte die grüne Vizebürgermeisterin. Und in der Wiener SPÖ orte sie eine "nennenswert große Gruppe", die sich eine rot-blaue Koalition vorstellen könne. Mit dieser Warnung will Vassilakou vor allem jene Wähler erreichen, die aufgrund der herrschenden Verunsicherung und dem "sogenannten Match zwischen Häupl und Strache" derzeit überlegen, doch SPÖ und nicht die Grünen zu wählen.

Vassilakou: Rot-Schwarz ist ebenfalls Sieg für Strache
Denn nur eine Stimme für Grün bzw. ein gutes grünes Ergebnis sei die einzige Garantie dafür, dass Wien seinen Kurs als Stadt der Weltoffenheit, der Menschenrechte und der sozialen Sicherheit fortsetze, betonte die Grünen-Spitzenkandidatin. Die Wahl im Oktober sieht sie daher auch als Richtungsentscheidung. "Die Grünen sind die beste Antwort auf das, was derzeit politisch in Österreich passiert", erklärte sie. Was Rot-Blau bedeute, könne man unter anderem derzeit im Burgenland mitverfolgen und Rot-Schwarz heißt für Vassilakou nicht nur Stillstand, sondern auch, "dass Strache gewonnen hat, er muss nur ein bisschen länger warten". Das Ziel der Grünen lautet daher: "Wachsen." 2010 konnten sie 12,64 Prozent der Stimmen für sich verbuchen - ein Ergebnis, das die Vizebürgermeisterin heute als "bescheiden" bezeichnete.

"Bei mir herrscht Floskelverbot"
Auch wenn sich Vassilakou in den vergangenen Wochen immer wieder offensiv für eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition ausgesprochen hat, plakatieren will man diese Linie im Wahlkampf eher nicht. "Ich glaube nicht, dass wir das tun. Die Karten liegen ohnehin bereits auf dem Tisch." Zu den Themen des grünen Wählerwerbens hielt sich die Spitzenkandidatin generell noch eher bedeckt. Man werde sowohl Haltungen als auch "sehr konkrete" Inhalte und Vorschläge plakatieren, erklärte sie. "Der Wähler hat Klarheit verdient, bei mir herrscht Floskelverbot."

NEOS weder Bedrohung noch Partner
Die Grünen-Politikerin rechnet nicht zuletzt deshalb mit einem "zähen Wahlkampf". Die NEOS sieht Vassilakou dagegen weder als Bedrohung noch als potenzielle Partner: Denn aus den NEOS sei "die Luft draußen", die Unterschiede zwischen Grün und Pink hätten sich inzwischen als sehr groß und deutlich herausgestellt. Den Sommer will Vassilakou vor allem für Gespräche mit der Bevölkerung nutzen. Derzeit laufen nicht nur die Hausbesuche weiter - im September will man die 100.000-Marke knacken - sondern auch die grüne "Bädertour".

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