Aufgeflogen!
Betrug bei RTL-Show “Wer wird Millionär?”
"Die eigentlich Benachteiligten sind die neun anderen Kandidaten, die es nicht ins Spiel geschafft haben. Daher erhalten sie von uns eine neue Chance und dürfen baldmöglichst noch einmal antreten", sagte der Moderator der Sendung, Günther Jauch. Ob der Mann aus dem Kreis Rosenheim bei München zusätzlich mit einer Anzeige rechnen muss, wird nach Angaben eines RTL-Sprechers vom Sonntag derzeit juristisch geprüft. "Wir sind überrascht über diese Frechheit und auch schockiert", sagte der Sprecher.
Vor rund drei Jahren habe der Mann unter dem falschen Namen Luis Meyer an dem Quiz teilgenommen und 500 Euro gewonnen. "Es gibt eine Mitwirkungsvereinbarung und darin wird schriftlich gefragt, ob der Bewerber bereits an einer Sendung teilgenommen hat", erklärte der RTL-Sprecher. Bislang bestreite Reinhold S. auch nach Vorlage von Fotos die Vorwürfe mit den Worten: "Die Person Luis Meyer ist mir nicht bekannt."
Der Mann habe bei seinem ersten Auftritt in der Sendung einen Harry Müller als Telefon-Joker angegeben, und eine Edda Schwarte als Begleitperson. "Bei der zweiten Teilnahme war das umgekehrt", sagte der RTL-Sprecher. Das angegebene Alter variiere zwischen 38 und 39 Jahren. Aufgeflogen sei der ganze Vorgang durch einen Zuschauer. "Der hat den Kandidaten erkannt und uns informiert", sagte der Sprecher.
Bereits zuvor hatte ein Betrugsfall bei "Wer wird Millionär?" in Großbritannien für Furore gesorgt. Dabei war ein Paar vor drei Jahren wegen Betrugs zu 18 Monaten Haft auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe von umgerechnet 22 000 Euro verurteilt worden. Der Mann soll die Quizfragen mit Hilfe eines ebenfalls verurteilten Dozenten durch verabredetes Husten beantwortet haben. Die Frau soll den Plan mitentwickelt haben.
Betrüger in Norddeutschland hatten mit Anrufen versucht, Geld zu kassieren. Sie gaben sich am Telefon als Mitarbeiter der Quiz-Sendung aus und behaupteten, die Angerufenen seien für eine Sendung ausgewählt. So initiierten die Ganoven einen teuren Rückruf und kassierten über die Telefonrechnung.
Legendär ist auch der Fall der Buntstift-Wette in der ZDF-Show "Wetten, dass ...?". Dabei hatte der Chefredakteur des Satire- Magazins "Titanic" vorgegeben, Buntstifte am Geschmack erkennen zu können, sie in Wirklichkeit aber gesehen.
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