Botschaft an Westen

USA setzen Jagd auf Bin Laden fort

Ausland
24.04.2006 18:47
Die Vereinigten Staaten haben dem Terrornetzwerk El Kaida einen Kampf an allen Fronten angesagt. Die El-Kaida-Führung sei auf der Flucht, und die USA würden nicht lockerlassen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, in Rancho Mirage in Kalifornien. McClellan bestätigte, dass die US-Geheimdienste ein vom arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira ausgestrahltes Tonband von Terroristenchef Osama bin Laden für authentisch halten.

Bin Laden hatte sich mit dem Band erstmals seit dem 19. Januar wieder zu Wort gemeldet. Darin nimmt er sein Angebot von einem Waffenstillstand zurück und droht erstmals auch allen US-Bürgern mit Anschlägen. Darüber hinaus nennt er erstmals den Sudan als künftiges Schlachtfeld für die Auseinandersetzung mit dem Westen und ruft Muslime auf, in der sudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur gegen internationale Blauhelme zu kämpfen.

"Kreuzzug gegen den Islam"
Wie zuvor wirft Bin Laden dem Westen vor, einen "Kreuzzug gegen den Islam" zu führen. Der Boykott der radikal-islamischen Hamas-Regierung in den Palästinensergebieten durch den Westen "zeigt, dass dies ein Krieg der Kreuzfahrer und Zionisten ist". Als weitere Beispiele für die Behauptung werden die Konflikte im Irak, dem Sudan, in Pakistan und Tschetschenien genannt.

Die Bezugnahme auf die palästinensische Hamas-Regierung ist ein Hinweis darauf, dass die neue angebliche Bin-Laden-Botschaft jüngeren Datums sein muss und dass Bin Laden die politischen Ereignisse verfolgt.

Meistgesuchter Terrorist des FBI
Über sein Schicksal gibt es nur Spekulationen. US-Geheimdienste vermuten seinen Aufenthaltsort im schwer zugänglichen Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan. Bin Laden ist der meistgesuchte Terrorist des US-Bundeskriminalamtes FBI. Für seine Ergreifung sind Kopfgelder in Höhe von 27 Millionen Dollar (22 Millionen Euro) ausgelobt. Es ist wiederholt spekuliert worden, dass Bin Laden möglicherweise schwer erkrankt sein könnte, da er seit Jahren sein Gesicht nicht mehr gezeigt hat.

Zuletzt war am 19. Januar eine angeblich von Osama bin Laden stammenden Tonbandbotschaft aufgetaucht. Darin hatte dieser einen langfristigen Waffenstillstand angeboten, falls die USA und ihre Verbündeten die Truppen aus dem Irak und Afghanistan abziehen und den Islamisten den Wiederaufbau dieser beiden Länder gestatten sollten.

Für besonders großes Aufsehen sorgte eine Videobotschaft des Führers der Terorororganisation El Kaida vom 29. Oktober 2004, weil sie nur vier Tage vor der Präsidentenwahl in den USA veröffentlicht wurde. Der demokratische Herausforderer John Kerry machte dieses Band unter anderem für seine Wahlniederlage gegen Präsident George W. Bush verantwortlich.

Rücktritt von Rumsfeld gefordert
Kerry forderte angesichts der neuen Tonbandbotschaft den Rücktritt von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Eine nicht ausreichende Zahl von US-Soldaten sei dafür verantwortlich, dass Bin Laden (im Dezember 2001) aus seinem Versteck in Tora Bora in Afghanistan entkommen konnte. Dies sei eine größten Katastrophen im Krieg gegen den Terror.

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