Jazzfest-Eröffnung

Roger Cicero brachte Jazz-Vibes in die Staatsoper

Musik
02.07.2015 10:38
Mit einem überzeugenden Auftritt hat die Roger Cicero Jazz Experience das Jazzfest Wien eingeläutet. Die 25. Ausgabe des Festivals rund um Big Bands, Bläser und begnadete Stimmen lud am Mittwoch in die Staatsoper, wo der deutsche Pop-Sänger mit seinem Ensemble Neuinterpretationen seiner Lieblingssongs präsentierte und im Auditorium des Opernhauses für reichlich Energie und gute Jazz-Vibes sorgte.
(Bild: kmm)

Statt Hits wie "Frauen regier'n die Welt" oder "Zieh die Schuh aus" hat der Jazzpianisten-Sohn Cicero dafür ein "Sammelsurium seiner absoluten Lieblingstitel" aus Pop und Jazz in petto - darunter Jazz-Versionen von Nummern wie "Shower The People" von James Taylor, das gefühlvolle "Keep It Loose, Keep It Tight" von Amos Lee, bei denen Ciceros Stimme dahinschmilzt, oder das Funk-lastige "Boogie On Reggae Woman" von Stevie Wonder, zu dem der Crowd-Pleaser die Gäste in der Staatsoper aufstehen und mitklatschen lässt. Damit hat er die Standing Ovations auch schon für sich gepachtet.

Teamwork
Doch trotz der nach ihm benannten Jazz-Erfahrung stellt sich der Deutsche nicht allein in den Mittelpunkt des Geschehens. So lässt er seine Stimme die zahlreichen Soli der anderen Musiker im Hintergrund begleiten oder untermalt mit leichtem Scat-Gesang die minutenlangen instrumentalen Einlagen. Dabei überzeugen Matthias Meusel am Schlagzeug, Herve Jeanne am Kontrabass und Maik Schott am Piano.

Auch Cicero selbst zeigt, was er musikalisch draufhat. Mit nur einem Hauch deutschen Akzents zeigt er seine Meisterschaft des Sprechgesangs oder lässt seine Stimme bescheiden ihre Rolle im Ensemble einnehmen, bevor sie den ganzen Saal ausfüllt. Bei James Moodys "Moody's Mood" singt er sowohl den männlichen als auch den weiblichen Part eines Duetts, kreischt dabei leidenschaftlich und bedankt sich danach mit einem Knicks für den regen Applaus.

Große Ehrfurcht
Für seinen Auftritt leger in T-Shirt, Anzug und Schirmmütze gekleidet, zeigt der deutsche Genrewanderer Ehrfurcht vor den Brettern, die er und seine Band bespielen: "Alleine die Vorstellung, wer schon alles auf dieser Bühne stand ... und nun wir. Dankeschön!" Und mit tempolastigen Nummern, lustvollem Gesang und energiegeladenen Soli zeigt die Roger Cicero Jazz Experience auch, dass sie sich dort gut macht.

Nach fast zwei Stunden und drei Zugaben, darunter auch eine fast heitere, minimalistische Version vom Beatles-Hit "The Long And Winding Road", endet die Erfahrung mit einer emotionsgeladenen Jazz-Performance des australischen Volkslieds "Waltzing Matilda", bei der Cicero mit eindrucksvoller Geste das Mikro herunternimmt und ohne Verstärker in den Saal trällert. Das Publikum belohnt die Show mit einer Standing Ovation, vor der sich dann auch Sänger und Band tief verneigen.

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