Duell der Einser

Strebinger & Almer: Die neuen Hexer in Wien

Sport
29.06.2015 17:34
Am Montag um 10 Uhr begann im Prater und in Favoriten eine neue Tormann-Ära: Richard Strebinger muss bei Rapid aber noch um sein Einser-Leiberl kämpfen – bei der Austria ist Robert Almer gesetzt. Die "Krone"-Redakteure Rainer Bortenschlager und Clemens Zavarsky haben die beiden Neo-Goalies genauer unter die Lupe genommen.

Strebinger: Start mit Kampfansage
Sympathisch, ehrgeizig, selbstbewusst! Richard Strebinger hat Rapids Vertrauen überzeugt und beeindruckt: "Ich bin gekommen, um zu spielen". Als mich meine Frau zum ersten Mal im Tor gesehen hat, ist sie richtig erschrocken", schmunzelt Strebinger. "Das sagt alles." Ja, der 22-Jährige ist laut, aggressiv, präsent. Aber nur zwischen den Pfosten. Und manchmal im Kino. "Horror-Filme sind nichts für mich. Da schreie ich dann durch, lachen mich alle aus", beweist Rapids neuer Rückhalt im Gespräch mit der "Krone" auch Humor.

Und Strebinger ist zu allem entschlossen. Am Sonntag sah er sich den 9:1-Testsieg in Lassee an, am Montag stieg er im Prater ins grün-weiße Training ein: "Ich bin ein Typ, der immer Gas gibt. Ich bin nach Wien gekommen, um zu spielen." Die Kampfansage an Jan Novota ist erfolgt. Logisch. Ob ihn Rapid mit dem Einser-Leiberl auch lockte, verrät er nicht: "Das steht mir nicht zu, müssen andere beantworten", winkt der 1,94-Meter-Hüne wie ein Medien-Profi ab. "Aber Rapid war sehr hartnäckig. Ich war sofort Feuer und Flamme."

Wegen Tormann-Trainer Raimund Hedl, der "mich detailliert analysiert hat, alles von mir wusste". Und weil Rapid Strebinger kaufen, nicht nur ausleihen wollte, an Werder Bremen eine halbe Million Euro überwies. Plus Vertrag bis 2019. "Das zeugt von Vertrauen", nickt Strebinger. "Rapid ist alles andere als nur eine Zwischenstation für mich." Obwohl er schon in der deutschen Bundesliga spielte: Im Dezember 2014 absolvierte er zwei Partien für Bremen. "Eine tolle Erfahrung." Trotz der sechs Gegentore.

Im Frühjahr war der ehemalige ÖFB-Nachwuchsgoalie dann an Jahn Regensburg verliehen. Dritte Liga, Abstiegskampf, mehr Druck geht nicht. "Aber ich war im Rhythmus, bin immer sicherer geworden", hielt Strebinger stark. Werder beorderte ihn daher zurück, Rapid griff zu. In Wien sucht er bereits ein Haus, im Oktober wird er Vater. "Seit ich das weiß, bin ich auch ruhiger geworden." Aber weiter selbstbewusst: "Wenn es mir bei Rapid gelingt, die Nummer eins zu werden, dann will ich auch ins Team." Na dann.

Almer: Genug von der Bank
Robert Almer kehrte nach vier Legionärsjahren in Deutschland zur Austria zurück – und hofft vor allem auf eine verletzungsfreie Zeit. Locker lässig schlenderte am Montagvormittag Austrias Tormann-Trainer Franz Gruber über das Trainingsgelände. Eine Nuance hüftsteifer als sonst. Kein Wunder. "Ich bin Sonntag den Ironman-Triathlon in Klagenfurt gelaufen. In 12:42 Stunden", grinst der Vollblutsportler.

Sein neuer (alter) Schützling Almer, der gerade unter Anleitung von Fitness-Coach Nikola Vidovic Kräftigungsübungen machte, musste lachen: "Da kannst dir sicher sein, dass ich das nach meinem Karriereende nicht machen werde. Vielleicht mal ein paar Kilometer Rad fahren." Doch geht es nach dem 31-Jährigen, kann das Rad noch einige Zeit im Keller stehen bleiben. Österreichs Nummer eins absolvierte am Montag das erste Training bei der Austria, am Dienstag steht er in St. Margarethen (19 Uhr) erstmals zwischen den Pfosten. Schon von 2008 bis 2011 stand er 21-mal im Austria-Tor.

In Hannover hätte Almer bleiben können, aber "wenn du mit Ron-Robert Zieler einen Weltmeister vor dir hast, ist es ganz schwer." Dem gebürtigen Steirer dürstet es nach Spielpraxis, bei allen Vereinen drückte Almer meist die Bank. Davon hat er genug. Dass er fast mehr Länderspiele (21) als Spiele für einen Verein hat, nimmt er schon mit Humor: "Bei der Austria hab ich gleich viele wie im Team, das wird sich also rasch ändern." Der Blick geht Richtung EM 2016. "Der Teamchef weiß, was ich kann", ist Almer selbstbewusst.

Seit vier Jahren ist er die unumstrittene Nummer eins. Auch, weil er von Verletzungen verschont blieb. "Mein großes Manko während der ersten Austria-Zeit", gesteht der 1,85-Meter-Tormann. "Wenn ich einen Stammplatz ergattert habe, kam eine Verletzung." Diese Zeiten sollen vorbei sein, Thorsten Fink sprach schon mit seiner neuen Nummer eins über die Ziele, als der ehemalige Jus-Student einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieb. "Ins Detail gehen wir nach der Vorbereitung."

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(Bild: KMM)



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