Fünfter Staatsbesuch

Berlin rollte für die Queen den roten Teppich aus

Ausland
24.06.2015 15:22
Berlin hat der britischen Königin Elizabeth II. zum Auftakt ihres fünften Staatsbesuchs in Deutschland am Mittwoch den roten Teppich ausgerollt: Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßten die Monarchin herzlich an ihren Amtssitzen. Weitere Programmpunkte wie eine Bootsfahrt auf der Spree und eine Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Neue Wache komplettierten den Ablauf der viel beachteten Visite.

Elizabeth II. hält sich mit Prinz Philip noch bis Freitag in der Bundesrepublik auf. Es ist der fünfte Staatsbesuch der Queen. Der erste fand 1965 statt. Insgesamt besuchte sie Deutschland häufiger, einige Reisen hatten protokollarisch aber einen anderen Status und teilweise lediglich privaten Charakter, weswegen sie nicht als Staatsbesuch zählen.

Bootsfahrt auf der Spree
Offizieller Gastgeber ist nunmehr Bundespräsident Gauck, der mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt die ganz in Weiß gekleidete Elizabeth II. und Prinz Philip am Vormittag in Schloss Bellevue mit militärischen Ehren empfing. Anschließend fuhren das deutsche und das britische Staatsoberhaupt in einem schlichten offenen Boot über die Spree zum Regierungsviertel, wo die Königin von Merkel im Kanzleramt erwartet wurde. Zahlreiche Schaulustige säumten die Ufer und Brücken, um einen kurzen Blick auf die Monarchin zu werfen. Zu einem direkten Zusammentreffen mit der Bevölkerung kam es bei dem streng durchgeplanten Programm zunächst aber nicht.

Zu Mittag zogen sich Merkel und die Königin zu einem vertraulichen, etwa 30-minütigen Gespräch zurück. Über den Inhalt wurde nichts bekannt. Der Besuch der Queen ist grundsätzlich rein repräsentativ, eine offizielle politische Funktion hat sie nicht. Es gilt allerdings als sicher, dass am Rande der Visite auch politische Themen zumindest inoffiziell diskutiert werden dürften - so etwa das in Großbritannien geplante Referendum über den Verbleib des Landes in der Europäischen Union. Nur Stunden nach dem Besuch der Queen bei Merkel war der britische Premier David Cameron am späteren Mittwochnachmittag im deutschen Kanzleramt angemeldet.

Kranz für alle Kriegsopfer niedergelegt
Anschließend legte Elizabeth in der Neuen Wache einen Kranz nieder. Dabei handelt es sich um die zentrale deutsche Gedenkstätte für alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Ihre Wege in der Hauptstadt legten die Königin und ihr Mann in einer speziell angefertigten Bentley-Limousine zurück, die den Passanten durch ihre extragroßen Fenster einen guten Blick auf das Monarchenpaar ermöglichte.

Am Donnerstag wird die Königin die deutsche Hauptstadt tagsüber für einen Abstecher nach Frankfurt am Main zeitweise verlassen, am Abend aber zurückkehren. Am Freitag besucht sie das ehemalige NS-Konzentrationslager Bergen-Belsen in Niedersachsen, das am Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren von britischen Truppen befreit worden war. Von Celle aus fliegen die Queen und Prinz Philip anschließend nach Großbritannien zurück.

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