Hinkley Point

Österreich klagt gegen AKW-Finanzierung

Österreich
23.06.2015 11:03
Die österreichische Regierung hat am Dienstag offiziell ihre Klage gegen die Finanzierung des britischen Atomkraftwerks Hinkley Point beschlossen. Formal einbringen werde man sie am kommenden Montag, gaben Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner im Pressefoyer nach dem Ministerrat bekannt.

Faymann sieht in der Klage auch eine "symbolische Bedeutung", denn Österreich signalisiere damit den Ländern, die aus der Atomkraft aussteigen, Unterstützung. Mitterlehner betrachtet die Klage als Chance, die EU dazu zu bringen, "die Kostenfrage bei Atomkraftwerken intensiver zu diskutieren". Denn "bei einem Atomkraftwerk verhält es sich wie beim Roulettespielen, wo Sie 1.000 Euro für das Los zahlen und 100 Euro gewinnen können", da das Gesamtrisiko "unverhältnismäßig groß" sei.

Die britische Regierung plant, den Ausbau des Atomkraftwerkes mit 23 Milliarden Euro zu subventionieren. Die frühere Europäische Kommission unter Jose Manuel Barroso hat dies genehmigt. Aus Sicht Österreichs sind alternative Energieformen förderungswürdig, nicht aber die Kernkraft. Außerdem wurde der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung ins Spiel gebracht.

Erster AKW-Neubau in Großbritannien seit Jahrzehnten
Großbritannien betonte demgegenüber, dass die Investitionen notwendig seien, um den Strombedarf des Landes auch in den nächsten Jahrzehnten decken zu können. Hinkley Point C ist der erste AKW-Neubau in Großbritannien seit Jahrzehnten und Teil des Vorhabens, ältere Reaktoren, die in den nächsten Jahren stillgelegt werden sollen, zu ersetzen. Auch andere Länder und Akteure wollen gegen das grüne Licht der EU-Kommission für Subventionen klagen.

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