Per Löschformular

Google hilft Opfern im Kampf gegen Rachepornos

Web
22.06.2015 10:01
Der US-Internetgigant Google hat angekündigt, künftig verstärkt gegen sogenannte Rachepornos in seinen Suchergebnissen vorzugehen. Opfern, die über Googles Bildersuche kompromittierende Fotos von sich entdecken, soll die rasche Löschung der Bilder per Online-Formular ermöglicht werden. Aus dem Netz verschwinden die Fotos dadurch zwar nicht, aber zumindest aus Googles Suchergebnissen.

Bei Rachepornos handelt es sich um – oft mit Name und Anschrift des Opfers versehene - sexuell eindeutige Fotos und Videos, die Expartner ohne Zustimmung ihrer Verflossenen im Netz veröffentlichen. Die Folgen für die zumeist weiblichen Opfer sind gravierend: Manche werden von ihren Familien verstoßen, verlieren den Job oder müssen wegen Stalkern gar den Wohnort wechseln.

Löschformular für Opfer kommt
Wie "CNET" berichtet, will Google diesem gefährlichen Trend nun zumindest in seinen Suchergebnissen einen Riegel vorschieben. "Rachepornos rufen intensiven persönlichen und emotionalen Schaden hervor und dienen nur dazu, die Opfer – hauptsächlich Frauen – zu schikanieren", heißt es in einem Google-Statement.

"Aus diesem Grund werden wir Anfragen von Menschen anerkennen, die ohne ihr Einverständnis veröffentlichte sexuell eindeutige Bilder entfernen lassen möchten", so Google weiter. In wenigen Wochen will Google ein eigenes Online-Formular für diese Löschanträge ins Netz stellen.

Betroffene begrüßen Googles Vorstoß. "Als Racheporno-Opfer hat diese Nachricht mein Leben verändert", postete beispielsweise die Internetnutzerin Bria Chrissy auf Googles Firmenblog. Die Veränderung werde zahllosen Opfern helfen und könnte sogar Leben retten, erklärt Chrissy weiter.

Was im Netz ist, bleibt im Netz
Freilich: Aus dem Netz verschwinden die unfreiwilligen Pornobilder durch Googles Löschformular nicht. Sie werden nur aus den Suchergebnissen getilgt. Das weiß auch Google selbst: "Wir wissen, dass wir das Problem mit Rachepornos nicht lösen können – wir können die Bilder natürlich nicht von den Websites an sich löschen lassen. Aber wir hoffen, dass das Anerkennen von Löschanträgen zumindest hilft."

Während Bilder, die bereits online in Umlauf sind, bestenfalls mit größter Mühe wieder "eingefangen" werden können, lässt sich durch einige Vorsichtsmaßnahmen verhindern, dass Rachepornos überhaupt entstehen.

Als Grundregel gilt: Überlegen Sie sich genau, mit wem Sie sexuell eindeutige Bildchen – etwa via WhatsApp, E-Mail oder andere Kanäle - austauschen und stellen Sie sich vor dem Versand solcher Fotos die Frage, ob es das Risiko wert ist. Schützen Sie sensible persönliche Fotos auf Ihrer Festplatte, Ihrem Smartphone oder in Ihrem Cloud-Speicher außerdem gut vor unberechtigtem Zugriff!

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