Heli-Stützpunkt Vomp

Schließung bringt nur 50.000 € Einsparung pro Jahr

Tirol
21.06.2015 14:18
Der rote Verteidigungsminister Gerald Klug kommt bezüglich der Schließung des Militär-Hubschrauber-Stützpunktes immer mehr unter Druck. Wie sich nun herausstellt, bringt die Auflassung der für ganz Westösterreich wichtigen Einrichtung gerade einmal jährliche Einsparungen in Höhe von 50.000 Euro! "Damit ist auch das einzige Wiener Argument vom Tisch", sagt Fritz Gurgiser.

Der Widerstand gegen die Schließung in Vomp wird täglich größer. Die von Gurgiser in Zusammenarbeit der AK Tirol initiierte Unterschriftenaktion hat regen Zulauf – nicht nur in Tirol! Wie Gurgiser nun herausgefunden hat, würde die Schließung von Vomp dem Ministerium Minimal-Einsparungen von 50.000 Euro pro Jahr bringen. "So hoch sind die Betriebskosten. Die Personalkosten würde es nämlich auch in Zukunft geben. Aber halt nicht mehr in Tirol, sondern irgendwo im Osten", weiß Gurgiser.

Verhöhnung: Am Fußballplatz landen

Als Verhöhnung eines ganzen Landes bezeichnet er die Aussage aus dem Ministerium, dass in einem Katastrophenfall – wie zuletzt in See und Sellrain – auch ein gewöhnlicher Fußballplatz ausreichen würde, um die Hubschrauberflüge abwickeln zu können. "So einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört. Das ist ja nicht einmal in den anderen Kasernen möglich, da es in Vomp die notwendige technische Ausrüstung gibt. Das ist ein kleiner Flughafen", behauptet Gurgiser. "Sollen vielleicht der dortige Platzwart und die Spieler die Hubschrauber im Notfall einweisen und betanken? Das ist die Schnapsidee von abgehobenen, hochdekorierten Militärs in Wien", ärgert sich Gurgiser.

"Herr Minister, kommen Sie doch nach Vomp!"

In einem Brief an Minister Klug hat Gurgiser ihm vorgeschlagen, nach Vomp zu kommen, um sich selbst ein Bild vor Ort machen zu können: "Er kann gerne mit dem Hubschrauber kommen, wir werden ihn einweisen", sagt Gurgiser abschließend.

Kommentar von Markus Gassler

Sparen, sparen, sparen! Das hört man, wenn man öffentliche Gelder für Vorhaben benötigt. Nicht unbedingt aus Innsbruck, sondern viel mehr aus Wien. Während Tirol seinen Haushalt bestens im Griff hat, fehlt es im Bund an allen Ecken und Enden (aber das ist eine andere Geschichte). Daher ist es grundsätzlich würdig und recht, wenn man (endlich) auch im Osten der Republik zu sparen beginnt. Aber wie könnte es anders sein, dass hier in erster Linie wieder jene zum Handkuss kommen, die weit weg sind vom Wasserkopf? Und so steht nun der Stützpunkt in Vomp auf der Sparliste des Verteidigungsministeriums. Tirol ist nämlich weit weg von Wien und vor allem von den unzähligen, hochdekorierten (notwendigen?) Militärs, die ja das eigentliche Sagen haben. Und jetzt, Herr Minister? Jetzt haben Ihnen (und ihren Wiener Feldwebeln) die Tiroler das letzte sachliche Argument für die Schließung genommen! Wegen 50.000 Euro pro Jahr, die in der Folge ein paar Posten mehr in Wien bringen, dürfen Sie nicht einfach die Sicherheit von drei Bundesländern aufs Spiel setzen!

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