Liebes-Martyrium

Bosnierin wegen Freundes von Vater misshandelt

Österreich
19.04.2006 08:03
Sie hatte sich zum ersten Mal verliebt. Nichts Ungewöhnliches für ein junges Mädchen. Doch die 17-Jährige ist Muslimin, er Katholik! In den Augen der Eltern der gebürtigen Bosnierin ein Verbrechen. Monatelang wurde die Jugendliche von ihrem Vater geschlagen, gequält und sogar gefoltert. Erst jetzt fand das Martyrium ein Ende.

Am Arbeitsplatz, einer Tagesheimwerkstätte im Bezirk St. Pölten, hatten sich die 17-Jährige und ihr Freund kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Die beiden trafen einander heimlich, dann erfuhren die Eltern der 17-Jährigen von der Beziehung. "Der Vater hat dem Mädchen sofort verboten, den gleichaltrigen Burschen zu treffen. Nur, weil er katholisch getauft ist", sagt ein Polizist zur "Krone". Zunächst versuchte der Vater, ein strenggläubiger Moslem, seine Tochter durch gutes Zureden zur Beendigung der Beziehung zu bewegen. Doch die Liebe war stärker...

Also griffen die Eltern zu drakonischen, ja grausamen Mitteln: Die 17-Jährige musste ganze Nächte nur im dünnen Nachthemd, also halbnackt, im Freien verbringen. Dann wiederum zwang sie ihr Vater stundenlang mit erhobenen Händen vor ihm zu knien. Um den Misshandlungen zu entrinnen, täuschte die Muslimin ein Ende der Beziehung zu dem "Ungläubigen" vor. Doch als sie die Eltern beim Rendezvous erwischten, setzte es noch härtere Strafen. "Ich wurde gewürgt und mit einem Gürtel geschlagen", schilderte die Bosnierin ihr Martyrium. Sie wird jetzt an einem geheim gehaltenen Ort vor ihren Eltern versteckt gehalten. Diese wurden angezeigt.

VON MARK PERRY, SYMBOLFOTO

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