"Könnte noch leben"

Bub tot: Mutter gibt Ärztefunkdienst die Schuld

Österreich
20.06.2015 09:05
Schwere Vorwürfe gegen den Ärztefunkdienst erhebt eine junge Mutter aus Wien: Im März 2014 starb ihr Sohn an den Folgen einer Hirnhautentzündung. Raphael könnte noch leben, hätten die Mediziner richtig reagiert, ist Biljana Todorovic überzeugt. Der Ärztefunkdienst bedauert den Vorfall und zog bereits Konsequenzen.

Mehr als ein Jahr ist seit dem Tod ihres Sohnes vergangen, die seelischen Wunden sind aber noch längst nicht verheilt. Zweieinhalb Jahre war Raphael alt, als er eines Nachts plötzlich hohes Fieber bekam und Krämpfe einsetzten. Seine Mutter schlug beim Ärztefunkdienst Alarm und wurde mit den Worten "Seien Sie nicht so hysterisch!" abgefertigt. Erst zwei Stunden später tauchte in der Wohnung in Wien-Mariahilf doch noch ein Mediziner auf. Dieser verlangte aber erst einmal die E-Card, bevor er das Kind untersuchte. Und dann war es einfach zu spät – Raphael starb an einer Meningokokken-Sepsis.

Patientenanwältin: "Zwei Ärzte haben falsch gehandelt"
Jetzt macht Todorovic den Fall öffentlich: "Es geht mir nicht ums Geld. Es geht darum, das System zu verbessern, damit so etwas nie wieder vorkommen kann." Patientenanwältin Sigrid Pilz betont: "Zwei Ärzte haben falsch gehandelt, der Ärztefunkdienst hätte sofort die Rettung rufen müssen."

"Schlimmster Fall" in der Geschichte des Ärztefunkdienstes
Der Ärztefunkdienst bedauert die "schlechte Gesprächsführung" und die Tatsache, dass die Gefahr nicht richtig erkannt wurde, sehr. Das sei der schlimmste Fall in der Geschichte des Ärztefunkdienstes, hieß es. Mittlerweile wurden weitreichende Konsequenzen gezogen: Alle beteiligten Mediziner mussten ihren Hut nehmen, parallel dazu sollen die Abläufe grundlegend verändert und optimiert werden. Die Tragödie ist auch ein Fall für Bürgeranwalt Peter Resetarits (Samstag, um 17.30 Uhr auf ORF 2).

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