Staat vor Gericht

Japaner schließen sich Kaprun-Sammelklage an

Österreich
17.04.2006 13:04
Alle japanischen Opfer-Angehörigen der Katastrophe von Kaprun im Jahr 2000 schließen sich nun ebenfalls der Klage gegen die Republik Österreich vor der Europäischen Menschenrechtskommission in Straßburg an. Geklagt wird auf Grund veralteter und gemein gefährdender Beförderungsgesetze und Verletzung der Rechte von Opfern und Überlebenden an. Ein entsprechender Antrag wurde schon in eingereicht.

Österreich müsse seiner vollen Verantwortung entsprechend - wie bei jedem Großunglück dieses Ausmaßes üblich - endlich einen humanitären Fonds aus öffentlichen Mitteln speisen und einen angemessenen europäischen Schadenersatz an die Opferangehörigen und Überlebenden bezahlen, die für ihr Leben traumatisiert sind, teilte ein Anwalt der Opfer-Angehörigen mit.

Staat soll Prüfungsaufgabe vernachlässigt haben
Der Staat war mit 45 Prozent an der Kaprun-Gesellschaft über Tochtergesellschaften beteiligt und habe außerdem die miserablen Rechtsvorschriften selbst erlassen. Außerdem hätte der Staat die Konzession alle fünf Jahre zu prüfen gehabt, die Versicherungssumme war weitaus zu niedrig.

Gletschergebiet soll nach wie vor unterversichert sein
„Die Republik Österreich hat kläglich versagt bei seinen Prüfungen und hätte hier den Gletscherbahnen umgehend die Konzession sperren und auch zu entziehen gehabt“, sagte der Anwalt-Kompagnon von US-Advokat Ed Fagan, der die Sammeklage einbrachte. Das gesamte Gletschergebiet hätte zum damaligen Zeitpunkt schon wegen Unterversicherung gesperrt werden müssen. Auch heute sei eine erhebliche Unterversicherung gegeben.

Anwalt übt fundamentale Kritik
Die Betroffenen verlangen eine Verbesserung der österreichischen Sicherheitsbestimmungen sowie eine angemessene Wiedergutmachung. Außerdem seien die Rechte von Opfern und Überlebenden verletzt worden. Die österreichischen Strafprozessgesetze würden überdies nicht dem europäischen Standard entsprechen.

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