WHO alarmiert

Gefährliches MERS-Virus weiter auf dem Vormarsch

Ausland
14.06.2015 14:59
Die lebensgefährliche Atemwegserkrankung MERS breitet sich in Südkorea immer weiter aus. Am Sonntag meldete das Gesundheitsministerium in Seoul sieben Neuinfektionen. Damit sind inzwischen insgesamt 145 Fälle erfasst, 15 mit dem Virus Infizierte sind bisher gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigte sich alarmiert und berief eine Krisensitzung ein.

Am Dienstag sollen internationale Experten über das weitere Vorgehen beraten. Knapp vier Wochen nach der ersten MERS-Diagnose in Südkorea wurde inzwischen ein renommiertes Hauptstadt-Krankenhaus als zentraler Infektionsherd identifiziert. Die Klinik stellte ihre Arbeit weitgehend ein und konzentriert sich nun ganz darauf, MERS (Middle East respiratory syndrome) einzudämmen.

WHO: Ausbruch "groß und komplex"
Die WHO bezeichnete den jüngsten Ausbruch als "groß und komplex". Bisher seien die Fälle aber auf Krankenhäuser beschränkt, es gebe keine Anzeichen für eine Ausbreitung in der weiteren Bevölkerung. Die Krankheit war am 20. Mai in Südkorea erstmals bei einem Geschäftsmann diagnostiziert worden, der von einer Reise in den Nahen Osten in seine Heimat zurückgekehrt war. Es ist der größte Ausbruch außerhalb Saudi-Arabiens, wo MERS 2012 zum ersten Mal bei Menschen festgestellt wurde.

Allein 70 der in Südkorea bekannten Fälle gehen auf das Samsung Medical Center in Seoul zurück. Der Klinikchef übernahm die Verantwortung für die MERS-Verbreitung in seinem Haus. So habe ein Krankenpfleger in der Notaufnahme tagelang weitergearbeitet, nachdem er MERS-Symptome gezeigt habe. Er kam demnach mit mehr als 200 Menschen in Kontakt. Angesteckt hatte sich der Pfleger bei einem MERS-Patienten, der drei Tage lang in verschiedenen Bereichen der Notaufnahme behandelt wurde.

Ein Verdachtsfall in der Slowakei
Am Sonntag prüften die slowakischen Behörden einen MERS-Verdachtsfall in der Stadt Zilina. Der betroffene 39-jährige Südkoreaner war am 3. Juni in unser Nachbarland eingereist, um für eine Autozulieferfirma zu arbeiten. Er wurde in eine Spezialklinik in Bratislava eingeliefert. Das Hotel, in dem der Mann seit der Ankunft in der Slowakei gewohnt hatte, wurde von der Polizei geschlossen, alle Mitarbeiter und Gäste wurden vorübergehend unter Quarantäne gestellt.

Der MERS-Ausbruch weckt Erinnerungen an die SARS-Epidemie, die 2002 und 2003 in Asien Panik auslöste. Weltweit starben damals rund 800 Menschen an der Infektion, die von derselben Virusfamilie ausgelöst wird wie MERS.

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