Wollte Lösegeld

Banker-Ehefrau entführt: München sucht nach Täter

Ausland
11.06.2015 14:24
Eine spektakuläre Entführung hält die Münchner Polizei in Atem: Sie fahndet nach einem Mann, der die Ehefrau (46) eines Bankers aus Ottobrunn entführt und Lösegeld in Millionenhöhe gefordert hatte. Ihren zwölfjährigen Sohn ließ er gefesselt zurück. Die Frau konnte dem unbekannten Täter schließlich entkommen.

Trotz Großfahndung fehlt von dem Verbrecher bisher jede Spur, wie die Münchner Polizei am Donnerstag berichtete. Ihm könnten aber Aufnahmen einer Überwachungskamera zum Verhängnis werden. Zu sehen ist darauf ein etwa 50 Jahre alter Mann mit Bart.

Der Kidnapper hatte am Mittwoch gegen 7.30 Uhr an der Haustür der Familie geläutet und Mutter und Sohn mit einer Waffe bedroht. Er fesselte den Buben und nahm die Ehefrau eines führenden Sparkassenmanagers mit. Dabei hinterließ er einen Brief, in dem er nach Polizeiangaben mehrere Millionen Euro für ihre Freilassung forderte. Nach Medienberichten soll er in dem Erpresserbrief mit den Worten "Wir haben Ihre Frau" 2,5 Millionen Euro Lösegeld verlangt haben.

Frau konnte sich aus Fängen des Entführers retten
Der Täter zwang die Frau, in ihr Auto zu steigen, und fuhr rund eine Stunde lang mit ihr, bis er den Parkplatz eines Lebensmitteldiscounters im Münchner Westend ansteuerte. "Warum er da angehalten hat, wissen wir nicht", sagte Markus Kraus vom Münchner Polizeipräsidium. Der Entführer und die 46-Jährige seien dann aus dem Wagen ausgestiegen, so die Polizei - und die Frau ergriff die Gelegenheit zur Flucht. Daraufhin floh auch der Täter und lief über ein angrenzendes Firmengrundstück. Die Bilder aus der dort montierten Überwachungskamera zeigen einen schlanken, schwarz gekleideten Mann mit Wollmütze und Rucksack.

Die Polizei glaubt derzeit nicht an Komplizen. "Momentan würden wir auf einen Einzeltäter tippen", sagte Kraus. Bei seiner Flucht habe der Täter ein Magazin verloren, die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass er eine Softair-Pistole bei sich trug. Die Mutter und ihr Sohn blieben unverletzt. Ein vorheriger Kontakt der Familie mit dem Entführer sei unwahrscheinlich, so Kraus. Der Sparkassenmanager sei "nicht im direkten Kundengeschäft" tätig.

Erinnerungen an Fall Maria Bögerl
Der Fall weckt Erinnerungen an Maria Bögerl aus Heidenheim. Die Frau des Heidenheimer Sparkassenchefs war im Mai 2010 entführt und wenige Wochen später tot aufgefunden worden. Ihr Mann hatte an einem vereinbarten Ort Lösegeld hinterlegt, das aber nicht abgeholt wurde. Er nahm sich ein Jahr später das Leben.

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