"Gesunde Watsche"?

Bub (11) geohrfeigt: Sozialarbeit für Stiefvater

Österreich
11.06.2015 08:34
Dieses Urteil könnte polarisieren: Ein 37-jähriger Kärntner stand am Dienstag in Klagenfurt vor Gericht, weil er seinen elfjährigen Stiefsohn misshandelt habe. Der Bub selbst hatte eine Ohrfeige angezeigt - diese gab der Mann auch zu: "Ich war überfordert." Als Strafe gab es von der Richterin 100 Stunden gemeinnützige Arbeit.

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ging mit einer Anklage wegen fortgesetzter Gewaltausübung in die Verhandlung - übrig blieb davon ein Vorfall an einem Ferienwochenende, an dem sich der Stiefvater mit seinem elfjährigen Zögling in die Haare geraten war: "Die Kinder haben gestritten und nicht gefolgt. Mit M. war ich dann völlig überfordert. Mir ist die Hand ausgerutscht, und im Grant habe ich wohl sicher auch gemeine Sachen gesagt!" Etwa den Satz, dass er den Buben umbringen werde, sollte er von der Watschen erzählen.

Doch das Kind redete mit Sozialarbeitern. "Ihm ist es am wichtigsten, dass ihm geglaubt wird. Und auch, dass sich der Stiefvater bei ihm entschuldigt", schildert eine Beamtin. "Vielleicht schreiben Sie M. einen Brief? Ich kann's Ihnen nicht auftragen, aber Sie ermutigen", meint Richterin Akiko Kropfitsch, die das Verfahren mit einer Diversion erledigt sehen will: 100 Stunden Sozialarbeit. "Das mach' ich gern", freut sich der Mann.

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