"Apple Music"

Apple enthüllt “revolutionären” Streamingdienst

Web
08.06.2015 22:16
"One more thing" - mit diesen berühmten Worten hat Apple ihn am Ende seiner über zweistündigen Pressekonferenz zur Eröffnung der Entwicklermesse WWDC am Montagabend in San Francisco dann doch noch vorgestellt: den seit Langem erwarteten und laut eigenen Angaben "revolutionären" Musik-Streamingservice Apple Music. Er vereine alles, was man an Musik liebe, an einem Ort, versprach der Konzern. Neuigkeiten gab es außerdem zu den kommenden Versionen der Betriebssysteme iOS, Mac OS X und watchOS.

Apple Music soll mit dem "Durcheinander" bei Musikdiensten aufräumen und eine für den Nutzer einfach zu bedienende und übersichtlich gestaltete Anlaufstelle für Musik bieten. Statt automatisch von Software-Alogrithmen zusammengestellter Playlists verspricht Apple handverlesene Musikzusammenstellungen und -empfehlungen, sortiert nach Genre oder etwa Aktivität - und all das basierend auf den Millionen von iTunes-Songs.

Apple Music will aber nicht nur ein Streamingdienst sein, sondern auch eine Schnittstelle zwischen Fans und Künstlern. So sollen etwa Social-Media-Aktivitäten von Musikern und Bands auf Facebook und Co.  direkt in Apple Music eingebunden werden. Mit Beats One beinhaltet Apple Music zudem einen Internet-Radiosender, dessen Moderatoren bzw. DJs rund um die Uhr aus New York, Los Angeles und London in alle Welt "senden".  Dafür warb Apple unter anderem den Radio-DJ Zane Lowe bei der BBC ab.

Erhältlich sein soll Apple Music ab 30. Juni in über 100 Ländern mit iOS 8.4 für iPhone, iPad und iPod touch. Die ersten drei Monate gibt es gratis, danach kostet jeder weitere Monat 9,99 Dollar. Mehr Musik, nämlich für bis zu sechs verschiedene Nutzerkonten, gibt es um 14,99 Dollar - ein Angebot, das sich in erster Linie an Familien richtet. Versionen für Android und Windows sollen im Herbst folgen.

Mac OS X El Capitan für Herbst angekündigt
Den Großteil seiner über zweistündigen Pressekonferenz widmete Apple jedoch Neuerungen in den kommenden Versionen seiner Betriebssysteme Mac OS X, iOS und watchOS für die Apple Watch. Den Anfang machte Mac OS X El Capitan, so der Name des Yosemite-Nachfolgers, der bereits im Juli in eine öffentliche Beta gehen und dann im Herbst als kostenloses Upgrade für Macs erhältlich sein soll. Neben Leistungssteigerungen insbesondere im Bereich der Spiele durch Unterstützung der bislang nur für iOS-Geräte verfügbaren 3D-Schnittstelle Metal verspricht El Capitan vor allem Verbesserungen in der Bedienung.

So erlaubt eine Splitscreen-Funktion künftig etwa das Gegenüberstellen von zwei Fenstern, während anpinnbare Tabs im Safari-Browser einen schnelleren Zugriff auf besonders häufig besuchte Internetseiten ermöglichen. Ebenfalls praktisch: Plötzlich abspielende Audioinhalte, beispielsweise in Online-Werbung, lassen sich nun mit einem Klick in der Browserleiste stummschalten. Verbessert wurde zudem die integrierte Spotlight-Suche: Sie versteht nun ganze Sätze, zum Beispiel "Zeige mir Dokumente an, an denen ich im letzten Juni gearbeitet habe".

iOS 9 bringt intelligente Apps
Zu den Neuerungen von Version neun des mobilen Betriebssystems iOS, das nach einer öffentlichen Beta im Juli ebenfalls ab Herbst für alle Geräte erhältlich sein soll, auf denen die Vorgängerversion iOS 8 derzeit lauffähig ist, zählen intelligente Apps. Darunter versteht Apple Anwendungen, die aufgrund des Nutzerverhaltens proaktiv Inhalte anzeigen oder Empfehlungen abgeben. So soll das iPhone etwa basierend auf Kalendereinträgen zum Aufbruch drängen, wenn sich die Ankuft beim nächsten Meeting durch Stau verzögern sollte. Oder das Smartphone wechselt automatisch zur Lieblingsmusik fürs Joggen, sobald der Kopfhörer angestöpselt wird. Allen Empfehlungen und Vorschlägen zum Trotz, betonte Apple, sollen für derlei Funktionen aber keinerlei Daten in die Cloud gesendet werden, und wenn doch, dann anonym, sodass der Nutzer stets die volle Kontrolle über seine Daten habe.

iOS 9 bringt zudem Aktualisierung bekannter Anwendungen wie der Notizen-App. Über eine eigene Werkzeugleiste sollen Nutzer in ihr künftig schnell und bequem Formatierungen vornehmen können, Checklisten erstellen und Bilder, Links oder sogar handschriftliche Vermerke hinzufügen. Die Karten-App wartet indes ab Herbst mit einer eigenen Transit-Ansicht für öffentliche Verkehrsmittel auf, inklusive mehrstufiger Navigation und Stationsplänen für die Orientierung "unter Tage". Zum Start wird das Angebot allerdings auf einige wenige Metropolen beschränkt sein. Gänzlich neu ist die Nachrichten-App News, die aus verschiedensten Quellen personalisierte Nachrichten auf das Mobilgerät des Nutzers liefern soll - optisch ansprechend aufbereitet und mit multimedialen Inhalten wie Bildern, Videos, Diashows etc. verknüpft.

Für iPad-Nutzer bringt das lediglich 1,3 Gigabyte große Update zusätzliche Neuerungen wie eine geteilte Ansicht oder einen Bild-in-Bild-Modus, sodass sich auch beim Arbeiten etwa noch das Fußball-Match verfolgen lässt. Auch die Tastatur wurde überarbeitet und erkennt künftig Fingergesten, um unkompliziert Textpassagen zu markieren oder zu verschieben. Eine weitere Neuerung für sowohl iPhones als auch iPads ist der sogenannte Low-Power-Mode - ein Stromsparmodus, der bei durchschnittlicher Nutzung bis zu drei Stunden mehr Laufzeit aus dem Akku herauskitzeln soll.

Update für watchOS
Ein Update erfährt im Herbst schließlich auch das Betriebssystem für Apples erst wenige Wochen alte Smartwatch Apple Watch. watchOS 2 unterstützt nun unter anderem die Videowiedergabe, ermöglicht das Beantworten von E-Mails, bietet Sprachtelefonate mittels FaceTime und einfachere Möglichkeiten, mit Freunden zu kommunizieren, so das Versprechen. Auch sollen Nutzer die Uhr künftig besser personalisieren können, etwa indem sie private Fotos als Ziffernblatt anzeigen oder sich wichtige Informationen, beispielsweise Flugzeiten, direkt auf dem WatchFace einblenden.

Darüber hinaus bringt watchOS 2 eine eigene Wecker-Funktion mit gedimmter Anzeige, um die Uhr auf dem Nachttischchen zu ersetzen. Zudem soll es - Stichwort Heim-Automatisierung - künftig möglich sein, über die digitale Krone der Uhr beispielsweise Thermostate zu steuern. Die wohl wichtigste Neuerung aber ist: Die Apple Watch wird mit der Unterstützung nativer Apps vom iPhone entkoppelt und ist somit künftig nicht mehr zwingend auf die Rechenleistung des Smartphones angewiesen, um Apps auszuführen.

Wer die Keynote verpasst hat, kann sie auf der offiziellen Apple-Seite in voller Länge nachsehen.

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