Nach Amoklauf

Kinder verletzt: Steirer saß getarnt in Erdloch

Österreich
08.06.2015 14:20
Jener 52-jährige Mann, der am vergangenen Mittwoch bei Feldbach in der Steiermark zwei Kinder, deren Mutter und einen Nachbarn attackiert und teils schwer verletzt hat, ist von der Polizei am Montag gefasst worden. Der Gesuchte hatte sich in der Nähe seines Wohnhauses aufgehalten. Er war nach der Tat untergetaucht und hatte sich in den letzten Tagen offenbar in Erdlöchern, die mit Blättern getarnt waren, versteckt. Seither wurde der Verdächtige intensiv von der Exekutive gesucht.

Tagelang hatten Polizisten und Diensthundeführer samt Vierbeinern mehrere Waldstücke in der Umgebung durchkämmt. Am Montagvormittag wurde dann ein bewaldetes Areal nahe des Wohnhauses des Verdächtigen untersucht. Mehrere Diensthundestreifen waren von Mudelhof östlich von Paldau aus losgegangen.

Erdloch mit Tarndeckel entdeckt
Zwischen Mudelhof und Grieberg südwestlich von Unterstorcha und nordwestlich von Paldau im Bezirk Südoststeiermark wurde Suchhund "Zorro" zwischen 10 und 11 Uhr aufmerksam: Die Polizisten fanden ein Erdloch, das mit einer Art Tarndeckel aus Holz, bedeckt mit Laub und Zweigen, abgedeckt war. Unmittelbar nach dieser Entdeckung sahen die Beamten in der Nähe zwischen den Bäumen eine Gestalt. Auf den Anruf "Bist du's, Sepp?" des Hundeführers reagierte der Mann zwar nicht verbal, allerdings rannte er davon. Zorro wurde daraufhin von der Leine gelassen, nur Augenblicke später stellte der Hund den 52-Jährigen. Der Steirer ließ sich widerstandlos festnehmen, er war nicht bewaffnet, so Polizeisprecher Max Ulrich.

Das Erdloch hatte bei der kurzen Begutachtung einen "bewohnten" Eindruck gemacht, es sollen sich darin auch Gegenstände befunden haben. Der Verdächtige dürfte in dem Waldstück mehrere Erdlöcher angelegt haben, die laut Polizei einem aufmerksamen Auge auch bei genauer Suche entgangen wären. Bei seiner Festnahme hatte der Oststeirer keinen verwahrlosten Eindruck gemacht. Der 52-Jährige wurde auf die Polizeiinspektion Feldbach gebracht, wo mit der Einvernahme begonnen wurde. Daraus erhoffen sich die Ermittler Aufschluss über das Motiv. In weiterer Folge stehen die Tatrekonstruktion und die genaue Untersuchung der Erdverstecke auf dem Plan.

Kinder, Mutter und Nachbar teils schwer verletzt
Der mutmaßliche Täter dürfte am Mittwoch seinen späteren Opfern bereits auf der Straße aufgelauert haben. Die Kinder waren gerade auf dem Heimweg vom Baden bei einem Nachbarn, als Josef R. mit einer selbstgebastelten und mit Nägeln gespickten Keule auf sie einschlug.

Ein fünfjähriges Mädchen erlitt bei dem Angriff schwere Kopfverletzungen, ihre sieben Jahre alte Schwester wurde ebenfalls am Kopf verletzt. Die Mutter, die ihre Töchter schützen wollte und dazwischenging, erlitt Gesichts- und Schädelverletzungen, verlor zudem einen Zahn. Beide Kinder sowie die 44-Jährige befinden sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung.

Tagelange Suche erfolgreich
Erst einem 41 Jahre alten Nachbarn gelang es, den 52-Jährigen mit drei Schüssen aus seiner Gaspistole zu vertreiben. Auch er wurde dabei attackiert und verletzt. Nach der Tat flüchtete der Verdächtige zu Fuß und tauchte unter. Tagelang konnte man des mutmaßlichen Täters nicht habhaft werden. Zwar soll er in einer Nacht von einem Polizisten gesehen worden sein, jedoch verlor der eingesetzte Diensthund schließlich seine Spur.

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